Eine Tochter der Autorin wäre beinahe an einer Ketoazidose gestorben, weil niemand die Warnzeichen von Diabetes richtig deutete. Mit sechs Jahren landete das Mädchen in der Notaufnahme und kam dann auf die Intensivstation wo sie künstlich ernährt werden musste. Was die Familie in der Zeit danach erlebte und wie sie lernte mit der Krankheit der Tochter zu leben, berichtet die dreifache Mutter lebendig und emotional.
Das Buch startet nach einer Einleitung mit den originalen Beiträgen auf Instagram aus Sicht des Mädchens Nonie in den Tagen vor und kurz nach der Diagnose Diabetes Typ 1. Im Folgenden wird Familien mit Diabetes-Typ-1-Kindern nicht nur in einfachen Worten die Krankheit erklärt. Gerade für Menschen, die noch wenig Ahnung haben, was Diabetes Typ 1 bedeutet, wird eine leicht lesbare Einführung gegeben. Die Autorin räumt mit Irrtümern rund um die Erkrankung auf und gibt Tipps, wie man am besten mit unwissenden Reaktionen von Mitmenschen umgeht.
Positiv mit der neuen Situation umgehen
Sturny gibt ihre Erfahrungen weiter und will damit den Lesern dabei helfen, positiv mit der neuen Situation umzugehen. Dazu zählen Tipps für das Management der Erkrankung ebenso wie für den emotionalen Umgang mit einer völlig neuen Lebenssituation.
Nonie erkrankte wenige Wochen vor ihrer Einschulung. Das bedeutete für die Familie eine enorme Belastung und streckenweise Überforderung. Lebensnah und informativ schildert die Mutter wie das Mädchen von Schuljahr zu Schuljahr selbständiger im Umgang mit dem Diabetes wurde. Hilfreich sind die Schilderungen, wie Mutter und Tochter zusammen mit den Lehrern die einzelnen Jahre der Grundschulzeit meisterten. Praktisch sind kurze Zusammenfassungen für Lehrer, Mitschüler und Eltern anderer Kinder. Hier ist kurz und knapp zu lesen, wie man im Notfall richtig reagiert. Weitere Kapitel beschäftigen sich mit den nächtlichen Blutzuckerwerten und auch die Schwestern von Nonie kommen zu Wort, die als „Schattenkinder“ auch schwere Momente zu meistern hatten.
Tipps für einen sicheren Schulausflug
Unter „Herausforderungen 2.0“ geht die Autorin auf verschiedene Aspekte von Blutzuckerschwankungen und deren Messung ein. Warum ist der Blutzucker manchmal nicht so leicht zu senken? In welchen Situationen ist der Zuckerwert zu niedrig? Wie erkennt man, dass der Sensor falsch misst? Wie läuft ein Ausflug mit der Schule sicher ab? Eltern bekommen zahlreiche Ratschläge wie man lernt, den Diabetes zu handeln.
Die Autorin über ihr Buch: „Mein Blick ist positiv ... und ihr werdet in den von mir selbst hier verfassten Zeilen kein einziges „muss“ finden. Ich hoffe, dass ich euch mit dieser „Ja-Umgebung“ ein wenig anstecken und euch und eurem Diabetes-Umfeld auf diese Weise Mut machen kann, euren eigenen Weg in dem durch den Typ-1-Diabetes neu gesteckten Rahmen zu finden. Und bitte vergesst das Leben auf der Suche nach eurem eigenen Weg nicht. Gewissenhaftes Diabetesmanagement ist die eine Seite. Dafür möchte ich euch hier ein paar - hoffentlich hilfreiche - Impulse geben. Dennoch auch einmal für ein paar Stunden abzuschalten in dem Wissen, dass der Unterzuckeralarm sich schon meldet, wenn Gefahr im Verzug ist, aber ansonsten Herz und Hirn einmal eine Auszeit zu gönnen, ist so wichtig für die Gesamtbalance.“
Das 280 Seiten umfassende Buch überzeugt vor allem durch seine Authentizität und lebensnahen Ratschläge zum Umgang mit Diabetes in allen möglichen Lebenssituationen.
