Autoimmunerkrankung

Störung, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Beim Typ-1-Diabetes werden auf diese Weise die Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört.


AID-System

Systeme zur automatisierten Insulinabgabe (“automated insulin dosing” bzw. “AID”-Systeme) – auch “Closed-Loop” oder “Künstliche Bauchspeicheldrüse“ genannt – erleichtern Menschen mit Diabetes das Leben.


Antidiabetika, orale

Diabetes-Medikamente, die nicht gespritzt, sondern als Tablette eingenommen werden. Sie werden zur Therapie des Typ-2-Diabetes eingesetzt.


Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Drüse des Magen-Darm-Trakts, die die Verdauung unterstützt. Daneben produziert sie die Hormone Insulin und Glucagon.


Basalinsulin

Grundbedarf an Insulin, den die Bauchspeicheldrüse unabhängig von den Mahlzeiten abgibt.


Beta-Zellen

Zelltyp im Gewebe der Bauchspeicheldrüse, der das Hormon Insulin ausscheidet.


Blutzucker, Blutzuckerspiegel

Menge an im Blut vorhandenem Zucker. Der Blutzuckerspiegel wird durch die Hormone Insulin und Glucagon beeinflusst.


Body-Mass-Index

Der Body-Mass-Index ist ein Maß dafür, ob das Körpergewicht im Normalbereich liegt oder nicht. Er wird an Hand der Körpergröße und des Gewichts berechnet. Der Bereich für einen optimalen Body-Mass-Index unterscheidet sich abhängig von der Altersgruppe.

Ein Rechenbeispiel: Körpergröße: 1,60 m groß, Körpergewicht: 70 kg.

1,6 x 1,6 = 2,56

70:2,56 = 27,3

Der  BMI beträgt 27,3.


Broteinheit

Maß für die Menge an Kohlenhydraten, die in einem Lebensmittel enthalten sind. 1 BE entspricht in Deutschland etwa 12 g Kohlenhydraten.


Diabetischer Fuß

Folgekomplikation des Diabetes. Durch Nerven- und Durchblutungsstörungen verlieren die Betroffenen das Gefühl im Fuß und entwickeln häufiger Geschwüre.


Disaccharide

Fachbegriff für Zweifachzucker, der aus größeres Molekülen besteht, welche wiederum aus zwei miteinander verbundenen Einfachzucker-Molekülen bestehen. Dazu gehören u.a. Haushaltszucker (Saccharose) und Milchzucker (Laktose). Diese Verbindungen müssen während des Verdauens gespalten werden, bevor der Körper sie als Einfachzucker in die Blutbahn aufnehmen kann.


Einfachzucker

Zuckermoleküle sind aus Einheiten von Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff aufgebaut. Der bekannteste Einfachzucker ist Glukose. Lagern sich mehrere Einfachzucker aneinander und verbinden sich, entstehen Zweifachzucker oder sogar Vielfachzucker.


Gestationsdiabetes ("Schwangerschaftsdiabetes")

Diabetes, der während der Schwangerschaft entsteht und hinterher wieder verschwindet. Ein gewisser Prozentsatz der Betroffenen entwickelt nach einigen Jahren jedoch einen manifesten Diabetes. Siehe auch Schwangerschaftsdiabetes.


Glucagon

Hormon, das als Gegenspieler von Insulin wirkt und in den Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Glucagon wird ausgeschüttet, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist und führt zum Abbau von Glykogen zu Glukose.


Glukose ("Traubenzucker")

Aus sechs Kohlenstoffatomen aufgebauter Einfachzucker. Glukose ist einer der wichtigsten Energielieferanten im Körper. Die Aufnahme der Glukose in die Körperzellen wird durch das Hormon Insulin gesteuert.


Glykämischer Index

Gibt an, wie schnell der in einem Lebensmittel enthaltene Zucker ins Blut gelangt. Der glykämische Index ist unter Anderem abhängig vom Fasergehalt und der Zubereitungsart der Nahrung.


Glykogen

Langkettiger Vielfachzucker, der aus Glukoseeinheiten aufgebaut ist und als Energiespeicher dient.


HbA1c-Wert ("Langzeitzuckerwert")

Maß für den langfristigen Blutzuckerwert. Zeigt an, wieviele Zuckermoleküle an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden sind.


Insulin

Körpereigenes Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es bewirkt eine Steigerung der Glukoseaufnahme in die Körperzellen. Als Folge sinkt der Blutzuckerspiegel.


Insulinanaloga

Stoffe, die ähnlich wie Insulin aufgebaut sind. Im Unterschied zum echten Insulin haben sie eine veränderte Wirkungsdauer.


Insulinresistenz

Phänomen, dass die Körperzellen weniger auf das Hormon Insulin reagieren. Das Insulin bindet zwar nach wie vor an die korrekten Rezeptoren, doch die Weiterleitung des Signals geschieht nur ungenügend.


Ketoazidose

Übersäuerung. Bei Insulinmangel kommt es zu einem verstärkten Abbau von Fetten, wodurch saure Ketonkörper entstehen, die den Körper übersäuern.


Kohlenhydrate

Überbegriff für verschieden große Zuckermoleküle, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Kohlenhydrate dienen als Energiespeicher. Bei Bedarf werden sie in Einfachzucker (Glukose) gespalten.


Langerhans-Inseln

Zellansammlungen in der Bauchspeicheldrüse, die die Hormone Glucagon und Insulin produzieren. Sie sind hauptsächlich aus Alpha- und Beta-Zellen aufgebaut.


Metabolisches Syndrom

Vorstufe des Typ-2-Diabetes, bei der die Glukose nur noch ungenügend in die Körperzellen aufgenommen wird. Als Folge kommt es zu einem Anstieg des Blutzuckers.


Nephropathie

Schädigung der Nieren durch den Diabetes, die lange Zeit keine Beschwerden hervorruft und im Frühstadium kaum zu erkennen ist. Eiweißausscheidungen im Urin sind die erste Möglichkeit, einen Nierenschaden festzustellen.


Neuropathie

Schädigung des Nervensystems auf Grund des Diabetes. Sowohl das senso-motorische Nervensystem, als auch das autonome Nervensystem kann betroffen sein.


postprandial

Fachausdruck für „nach dem Essen“. Der Blutzucker steigt nach den Mahlzeiten an. Dies wird als „postprandialer Glukoseanstieg“ bezeichnet.


Polysaccharide

Fachbegriff für Vielfachzucker.


Retinopathie

Schäden am Augenhintergrund, die durch den Diabetes entstehen und im Extremfall zur Erblindung führen können.


Schwangerschaftsdiabetes

Diabetes, der erstmals während der Schwangerschaft diagnostiziert wird. Meistens normalisiert sich der Blutzuckerspiegel nach der Schwangerschaft wieder. Siehe auch Gestationsdiabetes.


Time in Range (TIR)

Ein neuer Parameter – komplementär zum HbA 1c. Die „Time in range“ beschreibt, wie viel Prozent der Zeit der Blutzucker sich im Zielkorridor sowie wieviel Zeit er darüber und darunter ist.


Unterzucker/Hypoglykämie

Zu niedriger Blutzuckerspiegel, ab weniger als 50 mg/dl. Eine Unterzuckerung kann zu einem bedrohlichen Koma führen.


Überzucker/Hyperglykämie

Zu hoher Blutzuckerspiegel. Überzucker kann im schlimmsten Fall zu Bewusstlosigkeit und Koma führen.


Vielfachzucker

Sehr große Zuckermoleküle, die aus vielen miteinander verbundenen Einfachzuckern aufgebaut sind. Die Speicherstoffe Stärke und Glykogen zählen zu dieser Gruppe.


Zucker

Aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff aufgebaute Moleküle, die als wichtige Energielieferanten für den Körper dienen. Je nach ihrer Größe unterscheidet man Einfachzucker, Zweifachzucker und Vielfachzucker.