Abends wie ein Bettler essen

Nachts besser nicht an den Kühlschrank gehen!

Wer gerne am Abend reichhaltig isst oder sogar nachts gerne snackt, riskiert eher, dass er zunimmt, als jemand, der seine Mahlzeiten früher am Tag einnimmt. Das liegt vermutlich an der verminderten Wärmebildung des Fettgewebes während der Nacht.

Verschiedene Untersuchungen beweisen, dass Essen nur während eines gewissen Zeitraums während des Tages helfen kann, Übergewicht abzubauen. Man spricht hierbei von intermittierendem Fasten. Dies ist unter anderem eine gute Methode für Schichtarbeiter, die besonders häufig unter Übergewicht leiden.

Nachts niedrigere Wärme im Fettgewebe

Auch Mäuse halten ihr Gewicht besser, wenn sie nur zu bestimmten Zeiten gefüttert werden, wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet. Dies zeige eine aktuelle Studie. Wurden die nachtaktiven Tiere ausschließlich während ihrer inaktiven Zeit am Tag mit einer fettreichen Diät gefüttert, nahmen sie schnell an Gewicht zu. Erhielten sie die gleiche Menge an Kalorien nur in ihrer akti­ven Phase in der Nacht, blieben sie schlank. Wenn man bei Mäusen ein bestimmtes Gen ausschaltet, bilden die Tiere in ihrem Fettgewebe mehr Wärme und bleiben schlank. Die Temperatur im Fettgewebe spielt also eine wichtige Rolle.

Beim Menschen ist auch tagsüber die Wärme im Fettgewebe höher als nachts, selbst dann, wenn man sich nicht bewegt. Dies könnte erklären, warum Menschen, die nicht frühstücken, aber am Abend noch spät essen, weniger Kalorien verbrauchen als andere, die früher am Tag essen. Bei späten Mahlzeiten werden mehr Kalorien im Fettgewebe gespeichert.

Grundumsatz bis 16 Uhr höher als danach

Dies wird durch andere Beobachtungen bestätigt, die zeigen, dass der Grundumsatz zwischen 8 und 16 Uhr höher ist als zu anderen Tageszeiten. Wer nach 16 Uhr nichts mehr isst, verbrennt rund 200 Kilokalorien mehr, als jemand, der dieselben Mahlzeiten später am Tag zu sich nimmt.

200 Kilokalorien klingt erst mal nicht nach viel, übers Jahr gerechnet kommen damit aber ganze 73.000 Kilokalorien zusammen. Da man zum Abnehmen eines Kilogramms etwa 7.000 Kilokalorien einsparen muss, ergibt das im Extremfall über zehn Kilogramm Körpergewicht mehr oder weniger pro Jahr.