Ungesunde Ernährung geht zurück

Jungen essen weniger Fast Food als früher

Fast Food scheint auf dem absteigenden Ast: Laut einer Studie geht der Konsum bei männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren um ein gutes Viertel zurück. Die gesellschaftliche Stellung spielt allerdings weiterhin eine große Rolle bei der Affinität zu den schnellen Kalorienbomben.

Am beliebtesten ist Pizza, gefolgt von Döner, Hamburger und Currywurst. Im Durchschnitt essen Mädchen rund 400 Gramm und Jungen 600 Gramm Fast Food pro Woche. Damit liegt der Energieanteil, den Heranwachsende durch diese ungesunde Ernährungsform aufnehmen, bei Mädchen bei rund 6,5 Prozent und bei Jungen bei 7,8 Prozent.

Knapp jeder vierte der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland gibt an, viel Fast Food zu verzehren, deutlich mehr Jungen als Mädchen. Insgesamt ist der Konsum je nach Schultyp und gleichzeitigem Medienkonsum unterschiedlich häufig und umfangreich. Je niedriger der sozioökonomische Status, umso mehr Pizza und Burger werden gegessen.

Rückgang bei Jungen um rund 25 Prozent

Bei Mädchen hat sich die Energiezufuhr über Fast Food in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert. Sie liegt bei rund 125 Kilokalorien pro Tag. Bei den Jungen hingegen ist sie deutlich gesunken, nämlich von 252 auf 188 Kilokalorien pro Tag. „Klar ist: Das reicht nicht. Mit Blick auf die Gesundheit der Bevölkerung sollte der Fast-Food-Konsum weiter reduziert werden“, fordert der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) Prof. Dr. Lothar Wieler.

Die Ergebnisse stammen aus der zweiten großen Ernährungsstudie "EsKiMo II", die nach der ersten im Jahr 2006 in den Jahren 2015 bis 2017 durchgeführt wurde. Dabei ging es neben dem Konsum von Fast Food unter anderem auch um den von Energydrinks und Bio-Lebensmitten.

Wer viel zockt, isst viel Fast Food

„Die Daten zeigen erneut, dass die Ernährung von Kindern und Jugendlichen stark von Umgebungsfaktoren abhängt. Sie greifen vor allem dann häufig zum Fast Food, wenn sie viel Zeit mit Fernsehen und im Internet verbringen“, so Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

Bitzer appeliert an die Gesellschaft, Kinder und Jugendliche vor gesundheitsschädlichen Einflüssen in den Medien zu schützen. Nötig sei ein Verbot von an diese Zielgruppe gerichteter Werbung für ungesunde Produkte, wie es in vielen Ländern bereits umgesetzt werde.

Mehr als jedes zweite Kind isst auch Bio-Lebensmittel

Laut der Studie verzehren 63,2 Prozent der Kinder auch Bio-Lebensmittel. Je höher der sozioökonomische Status und umso mehr Geld in der Familie, desto höher war der verzehrte Bio-Anteil. Im Schnitt liegt der Anteil der verzehrten Bio-Lebensmittel bei rund acht Prozent.