Gegen Insulinresistenz und hohe Blutzuckerwerte

Essen wie ein Pferd: Haferkuren senken Insulinbedarf

Regelmäßige Hafertage oder eine mehrtägige Haferkur sind eine altbewährte Methode um die Insulinempfindlichkeit zu erhöhen und die Blutzuckerwerte zu senken.

Selbstverständlich ist eine gesunde Ernährung, ein normales Körpergewicht und ausreichend Bewegung essentiell für die Gesundheit von jedermann und im Speziellen für Menschen mit Diabetes. Regelmäßige Hafertage können zusätzlich dazu beitragen, die Blutzuckerwerte zu senken und sind daneben auch für alle empfehlenswert, die Gewichtsprobleme haben oder ihren Darm entlasten wollen.

Vor der Entdeckung von Insulin häufig eingesetzt

Vor der Entdeckung von Insulin 1921 waren Haferkuren eine Möglichkeit den Blutzucker auf natürliche Weise zu senken. Danach geriet der Einsatz des Getreides bei Diabetes in Vergessenheit. Mittlerweile hat Hafer wieder einen wichtigen Platz in der Ernährung von Menschen mit Diabetes Typ 2. Das Getreide erhöht kurzfristig die Empfindsamkeit der Zellen für Insulin und verbessert damit die Blutzuckerwerte.

 

Das bewirken Haferkuren

  • Senkung des Blutzucker­spiegels
  • Verbesserung der Wirkung von Insulin
  • Reduzierung des Bedarfs an Insulin
  • Verbesserung der Verfettung der Leber
  • Senkung der Cholesterinwerte

 

Pflanzliche Ballaststoffe sind günstig für den Stoffwechsel und helfen Diabetes vorzubeugen. In Hafer ist der Ballaststoff Beta-Glucan in großen Mengen enthalten. Beta-Glucan senkt nachweislich den Blutzuckerspiegel. Ein weiterer Vorteil des Getreides: Im Vergleich zu Weizen und Roggen enthält Hafer relativ viel Eiweiß und sättigt damit besser.

 

Dir gefällt dieser Artikel?

Dann unterstütze unsere unabhängige Arbeit mit einer Spende, damit wir Dich auch künftig rund um den Diabetes auf dem Laufenden halten können. Auch kleine Spenden sind bei uns unkompliziert über PayPal möglich.

Jetzt spenden

 

An Hafertagen stehen pro Tag drei Mahlzeiten mit je 75 Gramm Hafer auf dem Speiseplan. Der Hafer wird dazu etwa eine Viertelstunde in kaltem oder kochendem Wasser oder fettfreier Brühe eingeweicht und - um den Geschmack etwas zu verbessern - mit geringen Mengen Obst, Nüssen oder Gemüse und Kräutern ergänzt. Viel Wasser und Kräutertees trinken ist erwünscht. Das Minimum liegt bei zwei Litern Tee pro Tag. Kaffee und schwarzer Tee in Maßen ohne Milch und Zucker sind erlaubt. Andere Lebensmittel sind in diesen Tagen tabu. Hafertage sind weitestgehend frei von Eiweiß und Fett.

Das müssen Diabetiker beachten

Haferkuren verändern den Stoffwechsel. Deswegen sollten Menschen mit Diabetes im Vorfeld mit einem Arzt sprechen. Bei insulinpflichtigen Diabetikern muss die Insulinmenge in dieser Zeit angepasst werden, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Auch die Dosierung anderer Medikamente muss unter Umständen angepasst werden, wie zum Beispiel die von Metformin oder Sulfonylharnstoffen.

Steckbrief Hafer

  • enthält viele Ballaststoffe, vor allem viel Beta-Glucan
  • enthält viele komplexe Kohlenhydrate
  • ist proteinreicher als andere Getreidesorten
  • enthält viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren
  • und ist gesund, weil er Antioxidantien, zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält

Je nach den persönlichen Lebensumständen und der körperlichen Verfassung gibt es verschiedene Intervalle für Hafertage. Die einen legen über mehrere Wochen zwei Hafertage pro Woche ein. Andere praktizieren dies lieber alle paar Wochen und dann für drei Tage. Eine weitere Möglichkeit ist ein regelmäßiger Hafertag pro Woche. Hafer ist auf jeden Fall sehr gesund und sollte in die alltägliche Ernährung eingebaut werden.

Vor allem dann, wenn es kaum möglich ist, ein klein wenig abzunehmen oder sich die Glukosewerte nicht bessern lassen, ist es eine gute Idee, es mal mit Hafertagen zu versuchen. Die Kalorienzufuhr liegt hier bei 800 bis 1.000 Kalorien pro Tag. Fachleute empfehlen eine zwei bis viertägige Haferkur alle zwei Monate.

Beispiel für einen Hafertag

Frühstück

75 Gramm Haferflocken in etwa 300 bis 500 ml heißem oder kaltem Wasser eine Viertelstunde quellen lassen. Maximal 50 Gramm eines zuckerarmen Obstes zufügen.

Mittagessen

75 Gramm Haferflocken in etwa 300 bis 500 ml heißer fettfreier Gemüsebrühe eine Viertelstunde quellen lassen. In die Brühe 100 Gramm kleingeschnittenes Gemüse legen.

Abendessen

75 Gramm Haferflocken in etwa 300 bis 500 ml heißem oder kaltem Wasser eine Viertelstunde quellen lassen. Maximal 20 Gramm gehackte Nüsse zufügen.

Dazu viel Wasser und Kräutertee trinken.

Kaffee und schwarzer Tee in Maßen sind erlaubt, jedoch ohne Milch und Zucker

Geeignetes Obst sind alle Sorten von Beeren, aber auch Kiwis, Aprikosen und Zitrusfrüchte.

Als Gemüse eignen sich beispielsweise Auberginen, Blumenkohl, Brokkoli, Chicoree, Fenchel, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Paprika, Spargel, Tomaten und Zucchini.