Die Zahl der Menschen mit Diabetes, die erblinden, ist in den letzten Jahren leicht zurückgegangen. Dies liegt an den modernen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Augenheilkunde. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, da es ja immer mehr Menschen mit Diabetes gibt.
Mindestens alle zwei Jahren zum Augenarzt
Die Zahlen könnten aber noch besser sein, wenn alle Menschen mit Diabetes regelmäßig ihre Augen untersuchen ließen. Dies tun aber nur 50 bis 60 Prozent. Je nach ihrem persönlichen Risiko für Augenprobleme sollten Diabetiker entweder jährlich oder zumindest alle zwei Jahre zum Augenarzt gehen.
Rund 22 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden an einer diabetischen Retinopathie. Das sind in Deutschland zwei Millionen. Das Risiko ist besonders dann sehr hoch, wenn der Blutzucker lange Zeit zu hoch war, entweder, weil der Diabetes nicht rechtzeitig erkannt wurde oder die Zuckerwerte nicht richtig eingestellt waren.
Behandlung mit Laser oder Injektionen
Frühe Formen der diabetischen Retinopathie lassen sich gut vom Augenarzt erkennen. Dabei wird der Augenhintergrund gespiegelt. Bereits in frühen Stadien wird eine Laserbehandlung durchgeführt oder Injektionen in den Glaskörper des Auges.
Menschen mit Diabetes können auch eine andere Augenkrankheit entwickeln, das diabetische Makulaödem. Typisch sind Sehstörungen mit verschwimmenden Konturen, verzogenen Linien, verblassenden Farben und schwächeren Kontrasten. Ödeme treten auf, wenn sich Flüssigkeit in der Netzhaut ansammelt, das aus den geschädigten Gefäßen ausgetreten ist. Wenn erste Anzeichen einer Sehstörung auftreten, sollten diese immer ernst genommen werden, um ein Ödem frühzeitig zu erkennen.
Was ist eine diabetische Retinopathie?
Die diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut. Zu hohe Blutzuckerwerte über längere Zeit schädigen die Blutgefäße in diesem Bereich. Deswegen werden die Sehzellen nicht mehr ausreichend durchblutet. Zudem kann es passieren, dass aus den geschädigten Blutgefäßen Flüssigkeit austritt. Das problematische an der Sache ist: Man merkt lange nichts. Die Betroffenen verspürten weder Schmerzen noch sehen sie schlechter. Heilbar ist diese Erkrankung bislang leider nicht. Mit einer rechtzeitigen Behandlung kann das Fortschreiten aber deutlich verlangsamt werden. Je früher ein Schaden an der Netzhaut erkannt wird, umso besser lässt er sich behandeln. Die beste Vorbeugung ist ein gut eingestellter Zuckerwert. Auch Rauchen, zu hohe Cholesterinwerte und ein zu hoher Blutdruck sind weitere Risikofaktoren für die Entstehung einer Retinopathie.