Zu wenig Gemüse für unsere Kleinkinder

Schon die Allerkleinsten essen zu ungesund

Zu viele Süßigkeiten und Softdrinks - Kleinkinder konsumieren zu viel Zucker und ernähren sich mit zu wenig Gemüse und Obst. Dabei ist die Ernährung in den ersten Jahren für das gesamte Leben prägend.


Schon Kleinkinder essen zu viele ungesunde Lebensmittel und zu viel Zucker. Das ist das Ergebnis einer Studie an Kindern im Alter von bis zu fünf Jahren. Mehr als doppelt so hoch wie empfohlen ist demnach die Menge an ungesunden Lebensmitteln bereits in dieser Altersgruppe, so die Daten des Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. Obst und vor allem Gemüse dagegen liegen zu selten auf dem Teller.

Weichenstellung für die Ernährung in den ersten beiden Lebensjahren

„Die Ernährung in den ersten Lebensjahren bildet das Fundament für die kindliche Entwicklung und Gesundheit und ist prägend für spätere Essgewohnheiten“, so die Leiterin des Instituts für Kinderernährung am Max Rubner-Institut, Prof. Dr. Regina Ensenauer. Laut der Kinderärztin kommt es sehr auf die Ernährung in den ersten 1.000 Tage von der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres an. Hier würden wichtige Weichen gestellt, sagte Ensenauer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Ungesunde Essgewohnheiten können Folgen für die Hirnentwicklung haben, Übergewicht und Adipositas oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ II begünstigen. „Es ist beunruhigend, dass Süßigkeiten und Softdrinks bis zu einem Drittel der täglichen Energiezufuhr bei diesen jungen Kindern ausmachen.“

Wie ernähre ich mein Kleinkind richtig?

  • Geben Sie Ihrem Kind reichlich zu trinken: am besten Wasser oder ungesüßte, zuckerfreieGetränke.
  • Bieten Sie Ihrem Kind pflanzliche Lebensmittel an: Obst, Gemüse, Getreideprodukte (hauptsächlich Vollkornprodukte), Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse als gemahlenes Nuss Mus.
  • Tierische Lebensmittel nur in Maßen anbieten (Fleisch, Wurst, Ei).
  • Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt und Milch können täglich angeboten werden.
  • Für die Zubereitung von Speisen pflanzliche Öle (z. B. Rapsöl) und jodhaltiges Salz (sparsam) verwenden.
  • Fisch sollte regelmäßig angeboten werden.

Zu viel Fleisch, zu viel gesättigte Fettsäuren und zu viel Zucker

Bereits im Alter von zwei Jahren sind bei vielen Kindern ungute Essgewohnheiten erkennbar, die dann im Vorschulalter ausgeprägter werden. Jungen aßen insgesamt ungesünder als Mädchen und konsumierten mehr Softdrinks und Snacks, so Ensenauer.

In die aktuelle Auswertung flossen die Daten von knapp 900 Kindern im Alter von einem bis fünf Jahren, deren Eltern an vier Tagen pro Woche für einen gewissen Zeitraum alle verzehrten Lebensmittel und Getränke protokolliert hatten. Demnach nehmen Mädchen und Jungen im Vorschulalter im Durchschnitt ein Viertel bis ein Drittel der täglichen Energiezufuhr in Form von ungesunden Lebensmitteln zu sich. Empfohlen sind maximal zehn Prozent. Jedes zweite Kind isst zu viel Fleisch, zu viel gesättigte Fettsäuren und Zucker.