„Wir wollen, dass die Kinder am Ende dieses Wochenendes alle mit einem breiten Lächeln im Gesicht wieder nach Hause fahren“, sagte Anke Buschmann, Mitorganisatorin des Typ-F-Wochenendes und bei den Diabetikern Niedersachsen für Familien und den Nachwuchs zuständig, bei der Begrüßung. Und man kann vorweg nehmen: Das ist zweifellos geglückt!
Aktion Mensch: Das Wir gewinnt
Insgesamt wurde die von der Aktion Mensch geförderte Veranstaltung von rund 300 Personen – darunter 120 Kinder mit Diabetes Typ 1 und ihre Geschwister – besucht. Die Aktion Mensch hat damit hunderten Menschen, die direkt oder indirekt von einem Diabetes Typ 1 betroffen sind, nicht nur umfangreich Informationen zur Krankheit ermöglicht, sondern auch über hundert Kinder empowert, künftig mit dem Diabetes selbstbewusster umzugehen.
Unser Förderer: Die Aktion Mensch
Gefördert wurde unser Bildungs-Wochenende von der Aktion Mensch. Die Aktion Mensch setzt sich für Inklusion und soziale Gerechtigkeit ein. Sie fördert deshalb Projekte und Initiativen, die helfen, gesellschaftliche Barrieren abzubauen und das Bewusstsein für Diversität zu stärken. Finanziert wird die Arbeit der Aktion Mensch hauptsächlich durch eine Lotterie, deren Erlöse in soziale Projekte fließen. Ziel der Organisation ist es, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen zu verbessern und ein inklusives Zusammenleben zu fördern.
Mit dem Kauf eines Loses kann diese Arbeit unterstützt werden.
DIA AID [connect]: Umfassend informiert
Bei Workshops und Fragerunden zu Hilfsmitteln war es möglich, direkt mit den Vertreterinnen und Vertretern der Herstellerfirmen in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen, Kritik loszuwerden und Anregungen mit auf den Weg zu geben. Eine besondere Gelegenheit bot hierzu der Samstag, bei dem im Rahmen von DIA AID [connect] erstmals an einem unserer Bildungswochenenden auch Tagesgäste anwesend waren. Allein in diesem Rahmen gab es einen Markt der Möglichkeiten mit elf Ausstellern, vier Workshops zu neuen Entwicklungen im Bereich CGM-Systeme und Insulinpumpen und ebenso viele – auch live via YouTube übertragene – Fachvorträge.
Dabei ging es unter anderem um das Thema Schulbegleitung beziehungsweise die Frage, was den Familien in dieser Angelegenheit zusteht – und wie man dies dann gegebenenfalls vor dem Sozialgericht durchsetzt. Letzteres war auch Thema in der als DIA-AID-live-Veranstaltung durchgeführten Abschlussdiskussion am Sonntag. Wichtige Anregungen gab es hier von der auf die Materie spezialisierten Rechtsanwältin Lisa Völpel-Klaes.
Aufzeichnungen der Fachvorträge
Glukose-Kurveninterpretation leicht gemacht - mit Dr. med Sandra Schlüter
Trotz Diabetesdaten-Overkill locker durch die Kurve - mit Dr. med. Katja Schaaf
KiTa- und Schulbegleitung bei Diabetes - mit Rechtsanwältin Lisa Völpel-Klaes
Ernährung bei Diabetes Typ 1 - mit Dr. med. Louisa van den Boom
Selfcare für Eltern
Ein weiterer großer Aspekt der drei Tage auf dem Pferdeberg: Self-Care für die Eltern. Denn auch deren Leben stellt sich ja mit der Diabetes-Diagnose ihrer Sprösslinge komplett auf den Kopf. Es gibt neue Herausforderungen, Schwierigkeiten und natürlich jede Menge Stress. Da kommen die eigenen Interessen und die eigene Erholung mitunter einfach zu kurz.
In einem Kamingespräch am Samstagabend mit Coach Claudia Rogowski und Autorin Maren Sturny sowie der Ärztin Dr. med. Katja Schaaf ging es darum, die eigenen Erfahrungen mit denen anderer Eltern zu teilen, sich über die häufig ganz ähnlichen Herausforderungen und Herangehensweisen auszutauschen – und dadurch im Alltag möglichst ein wenig gelassener zu werden.
„Gemeinsam satt“ mit kulinarischen Highlights
Sowohl am Freitagnachmittag als auch über den gesamten Samstag ging es unter Anleitung von Ernährungsberaterin Regina Kröger in einer Veranstaltung der „Gemeinsam satt“-Reihe unter dem Motto „Alles isst bunt – heitere Gemüseküche“ ganz praktisch um gleichermaßen leckere wie ausgewogene Nahrungsmittel und um Rezepte zum Ausprobieren.
Angebote für unterschiedliche Altersklassen
Darüber hinaus nahm das Erlebnis- und Bildungsprogramm auch die unterschiedliche Altersklassen der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen in den Fokus. Die jüngeren kamen mit dem sehr gefragten Kurs „Kohlenhydratkompass zum Selbstgestalten“, dem zielgruppengenau gestaltenen Workshop „Nimm den Diabetes an die Hand“ (für Kinder bis 12 Jahre) oder auch einer sehr kundig und unterhaltsam von dem sehr gefragten NABU-Ranger Jürgen Effler ausgerichteten Waldexpedition auf ihre Kosten. An die ältere Altersgruppe (ab 12 Jahre) richteten sich vertrauliche Gesprächsrunden über „Sex, Drugs & Rock‘n‘Roll“ und „Diabetes, Pubertät, Alkohol und Co“ sowie ein Podcast-Workshop mit „Zuckerjunkie“ Sascha Schworm.
Mit großem Dank an die Aktion Mensch können wir aufrichtig folgendes Fazit ziehen: Ein farbenfrohes, lehrreiches, aufmunterndes, ereignisreiches, bewegendes, inspirierendes, verbindendes, erhellendes und empowerndes Wochenende für alle vom Typ F.