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Omnipod DASH: Praktische Alternative – nicht nur für fliegende Fische

Das Omnipod-DASH-System ist eine schlauchlose Alternative zur „klassischen“ Insulinpumpe. Bei der jüngsten DIA-AID-Live-Veranstaltung stellten sich Vertreterinnen der Herstellerfirma Insulet den Fragen und auch der Kritik eines interessierten Teilnehmerkreises.

Das schlauchlose Pumpensystem Omnipod DASH ist gerade für bewegungsfreudige und sportlich aktive Menschen eine sinnvolle Alternative. Immerhin ist der am Körper getragene Pod ja sogar bis zu 60 Minuten wasserdicht. Doch Moment: Was hat es denn mit diesen 60 Minuten auf sich? Sascha Schworm brachte es ohne Umschweife auf den Punkt: „Beim Ironman geht das Schwimmen über 3,8 Kilometer. Das schaffe ich nicht in einer Stunde.“

Der Moderator wurde bei der DIA-AID-Live-Veranstaltung der Diabetiker Niedersachsen zum Omnipod kurz darauf noch etwas präziser: „Muss ich da wie ein fliegender Fisch immer mal über das Wasser gleiten, dabei trocknen – und kann dann erst wieder entspannt abtauchen?“ Die Vertreterinnen der Herstellerfirma Insulet, Nadine Handke und Melanie Lettmann, konnten da etwas den Wind aus den Segeln (bzw. den Flossen!) nehmen: Es gebe durchaus Anwender, die den Pod auch länger im Wasser tragen. Die 60 Minuten seien eine Herstellerempfehlung, die mit dem verwendeten Haftkleber und dem individuellen Hauttypus zusammenhänge. Und dann gibt es sogar noch eine Idee aus dem Teilnehmer-Kreis der Online-Diskussionsrunde: Man könne bei längeren aquatischen Unternehmungen durchaus auch einfach ein wasserfestes Pflaster über den Pod kleben. „Ihr als Patienten seid da ja sehr erfinderisch und habt immer gute Ideen“, stellte Melanie Lettmann fest.

Informationen und Feedback

So traf also mal wieder professionelle Information aus der Medizintechnik auf praktisches Feedback aus dem Nutzerkreis. Zur Sprache kam jedenfalls auch das gegenteilige Problem, nämlich, dass der Pod nach den drei Tagen der maximalen Tragedauer so bombenfest hält, dass er sich danach eher schwierig wieder lösen lässt. „Jede Haut ist nun einmal verschieden“, betonte Lettmann noch einmal.

Gesteuert wird die Pod-Pumpe durch einen „Personal Diabetes Manager“ (PDM), der so ähnlich wie ein Smartphone aussieht und sich auch per Touchscreen bedienen lässt. Auch dazu gab es Fragen. Zu den Ergebnissen gehört, dass der Pod auch ohne Verbindung zum PDM weiter funktioniert. „Mit dem PDM wird ein Bolus abgegeben oder etwas an den Einstellungen geändert, beispielsweise eine temporäre Basalrate aktiviert“, erklärte Lettmann. „Das ist sicher wichtig zu wissen, wenn Kinder den Pod tragen und vielleicht mal im Garten spielen. Erwachsene haben den PDM ja meist ohnehin in direkter Reichweite.“

Zur Kritik gehörte, dass das Steuergerät leider nicht mit den CGM-Systemen Freestyle Libre oder Dexcom kommunizieren kann. Schließlich würde dies das Gesamtsystem noch deutlich komfortabler machen. Daran, so versprachen die Insulet-Vertreterinnen, werde aber gearbeitet.