Zahlreiche Studien (Quellen: 1,2,3) zeigen, dass weltweit immer mehr junge Erwachsene und sogar Jugendliche erhöhte Blutzuckerwerte aufweisen. So sind zum Beispiel in den USA über 14 Prozent aller erwachsenen US-Amerikaner Typ-2-Diabetiker und weitere 30 Prozent weisen einen Prädiabetes mit erhöhtem Nüchternblutzucker oder einer gestörten Glukosetoleranz auf.
Jeder siebte Erwachsene in den USA ist Diabetiker
Vor rund 20 Jahren waren in den USA noch unter 10 Prozent der Erwachsenen Diabetiker. Seitdem ist ihre Zahl auf über 14 Prozent gestiegen. Das heißt, dass jeder siebte Amerikaner Typ-2-Diabetiker ist. Knapp 90 Prozent von ihnen sind übergewichtig, die Mehrheit davon adipös. Die meisten dieser Diabetiker haben zusätzlich zu erhöhtem Blutzucker auch einen erhöhten Blutdruck und einen zu hohen Cholesterinwert.
Der Begriff „Altersdiabetes“ passt nicht mehr
Der früher häufig für Typ-2-Diabetes benutzte Begriff der „Altersdiabetes“ passt nicht mehr. Auch unter Jugendlichen und sogar unter Kindern ist Typ-2-Diabetes nicht mehr ungewöhnlich. In den USA ist im Alter von 10 bis 19 Jahren zwar nur einer von etwa 1.500 betroffen, die Tendenz ist aber steigend.
Jugendliche Typ-2-Diabetiker in Deutschland
In Deutschland erkranken jährlich rund 200 Heranwachsende im Alter zwischen 11 und 18 Jahren neu an einem Typ-2-Diabetes. Darunter befinden sich rund 60 Prozent Mädchen und 40 Prozent Jungen. Zu Beginn fällt Diabetes Typ 2 bei Kindern kaum auf, da der Stoffwechsel schleichend aus dem Gleichgewicht gerät und ein erkranktes Kind oftmals keine Beschwerden hat. Bis die Eltern erste Symptome bemerken, können die Blutzuckerwerte schon um das Drei- bis Vierfache erhöht sein. Typische Anzeichen sind ständiger großer Durst und der häufige Gang auf die Toilette.
In dieser Altersgruppe ist Diabetes vom Typ 1 mit einem Erkrankten auf 465 Kindern und Jugendlichen häufiger. Insgesamt hat sich die Zahl der ganz jungen Diabetiker in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Die Hauptursachen sind wie bei Erwachsenen Übergewicht und Bewegungsmangel.
Jeder vierte zwischen 19 und 34 hat gestörten Glukosestoffwechsel
Diese Zahlen haben eine spezielle Task Force des amerikanischen Gesundheitsministerium dazu veranlasst, die Altersgrenze für ein generelles Screening auf Diabetes von 40 auf 35 Jahre zu senken. Angesichts der Zahlen zweifeln jedoch viele Diabetologen daran, dass diese Herabsetzung des Screening-Alters niedrig genug ist. Bereits im Alter zwischen 19 und 34 hat knapp jeder vierte US-Amerikaner bereits einen gestörten Glukosestoffwechsel, wie eine der Studien zeigt.