In Zukunft Test vor Verordnung?

Gentest kann Wirksamkeit von Metformin voraussagen

Metformin ist bei Typ 2-Diabetes eines der am längsten und am häufigsten verordneten Medikamente. Bei rund drei von zehn Menschen mit Diabetes wirkt das Mittel aber nicht. Ein Test könnte bereits im Vorfeld diejenigen herausfiltern, bei denen die Substanz keine Wirkung entfaltet.

Nach der Diagnose Diabetes Typ 2 wird so gut wie jedem Metformin verordnet. Bei etwa 30 Prozent aller Betroffenen bleibt die erhoffte blutzuckersenkende Wirkung aber aus.

Gene entscheiden über Wirksamkeit und Verträglichkeit

Ein Gentest anhand einer Blutprobe könnte in Zukunft zum einen anzeigen, bei wem Metformin wirken wird und zum anderen, wer es vertragen wird und für wen dieses Medikament nicht geeignet ist. Diese Daten wurden kürzlich in einer schwedischen Studie von Forschern der Universität Lund veröffentlicht.  

Test wäre große Zeitersparnis

Ein derartiger Test könnte Diabetikern und ihren behandelnden Ärzten viel Zeit ersparen, weil sie vor Beginn der Therapie testen könnten, ob Metformin eine sinnvolle Behandlungsoption ist oder nicht.

Es zeigt sich, dass die Gene einen Einfluss darauf haben, ob Metformin wirkt und vom Körper vertragen wird. Der kürzlich entwickelte Test, der nach derzeitigen Preisen rund 200 Euro kosten würde, könnte für Diabetologen und ihre Patienten durchaus interessant sein.

Aktuell noch in Erprobungsphase

Bis dieser Gentest tatsächlich Einzug in die Arztpraxen findet, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Vorerst wird versucht, die Ergebnisse in einem größeren Pool von rund 1.000 Probanden zu reproduzieren und auf breiter Basis zu belegen.