Vorbeugend Insulin schlucken oder sprühen

Den Ausbruch von Diabetes Typ 1 in Zukunft verzögern oder sogar verhindern?

Lässt sich Typ-1-Diabetes verhindern? Forscher vom Helmhotz-Zentrum in München wollen genau das wissen. Mit dem Namen POInT (Primary Oral Insulin Trial) geht jetzt in der bayerischen Hauptstadt die erste Präventionsstudie zum Thema Diabetes Typ 1 an den Start. Teilnehmer sind über 1.000 Kinder im Alter zwischen vier und sieben Monaten, die eine genetische Veranlagung für Diabetes vom Typ 1 tragen, aber noch nicht erkrankt sind. Das Ziel der Münchner: Die Zahl der Krankheitsausbrüche innerhalb der kommenden sieben Jahre zu halbieren.

Täglich Gabe von Insulin

Diesen Kindern wird bis zum Alter von drei Jahren jeden Tag ein Insulinpulver verabreicht. Die Idee die dahinter steckt: Insulin soll das Immunsystem so trainieren, dass die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse nicht zerstört werden und der Körper so weiterhin Insulin produzieren kann. Die Ergebnisse von Studien aus den letzten Jahren (1, 2) zeigen, dass durch die Gabe von Insulin der Ausbruch von Typ-1-Diabetes zumindest verzögert werden kann.

Insulin in die Nase sprühen

Der Dosierung von Insulin kommt hier offensichtlich eine entscheidende Rolle zu. Es scheint, also ob eine relativ hohe Dosierung den größten Erfolg verspricht. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Insulin nicht zu schlucken, sondern als Nasenspray einzunehmen. Auch hierzu läuft aktuell in München eine kleinere Pilotstudie mit knapp 40 Kindern im Alter zwischen einem und 17 Jahren. Ebenso wie bei den Teilnehmern der POInT-Studie liegen bei diesen Kindern zwar sogenannte Risikogene für Diabetes Typ 1 vor, die Krankheit ist aber noch nicht ausgebrochen. Die Münchner Forscher wollen so sehen was besser wirkt, Pulver oder Spray. Erste Ergebnisse werden in ein bis zwei Jahren erwartet.

https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2664040

http://care.diabetesjournals.org/content/28/5/1068.long