Zu einer der bahnbrechendsten Entwicklungen im weiten Feld der Diabetes-Therapie gehören in der jüngeren Vergangenheit zweifellos die modernen AID-Systeme, welche rtCGM-Sensoren und Insulinpumpen durch drahtlosen Datenaustausch miteinander kommunizieren lassen. De facto fallen aber noch viel mehr Daten, Werte und Informationen an, die irgendwo hinterlegt werden müssen – und nicht selten verloren gehen. Genau hier setzt die digitale Anwendung Vivora diCare des Regensburger Medizintechnik-Unternehmens EvivaMed an. Es gibt sie als App, Online-Version im Browser und als Windows-Programm, wobei sie ihre Stärken sicher am besten als App ausspielen kann. Und diese Stärken liegen darin, eine ganze Reihe von für das Diabetes-Management wichtigen Daten, die abgesehen vom rtCGM etwa auch vom Blutdruckmessgerät, einem Schrittzähler oder der Waage kommen können, gebündelt darzustellen und auszuwerten.
Übersichtliches Daten-Management
Bei der jüngsten DIA-AID-live-Veranstaltung ließen wir uns Vivora diCare von den beiden EvivaMed-Vertretern Svenja Oerter und Mark Spiller anhand einer gleichermaßen umfangreichen wie übersichtlichen Präsentation näher vorstellen. Als großen Vorteil stellten die beiden heraus, dass es Menschen mit Diabetes anhand dieser digitalen Unterstützung fortan möglich ist, praktisch alle wichtigen Parameter immer und überall auf einen Blick parat zu haben und sich sehr übersichtlich anzeigen zu lassen, ob individuelle Ziele erreicht wurden und in welche Richtungen sich der Trend bewegt – und die Werte auch sehr einfach, drahtlos und sogar vorab mit dem Diabetesteam teilen zu können, was deutlich zielorientiertere und zeitsparende Praxisbesuche ermögliche.
Darüber hinaus verwiesen die beiden auf die in der Vorwoche bei DIA AID vorgestellte Digitale Gesundheitsanwendung („DiGA“) Vitadio verwiesen. Beide Systeme könnten sich nämlich hervorragend ergänzen: Vitadio unterstütze dabei den Lebensstil positiv zu verändern, während Vivora diCare dann dabei helfe, die erzielten Erfolge zu messen.
Sehr anschaulich wurde dann demonstriert, wie einfach es ist, ein Messgerät – in diesem Fall handelte es sich um ein Blutdruckmessgerät – mit der App zu verbinden und auszulesen. Eine vollständige Liste der kompatiblen Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen, CGM-Systeme, Insulinpens, Blutdruckmessgeräte, Schrittzähler und Körperwaagen findet sich hier. Dort ist jeweils auch erklärt, wie die Geräte mit Vivora diCare gekoppelt werden.
Datenschutzkonforme Cloudlösung
Ein weiterer Punkt, den Svenja Oerter und Mark Spiller betonten, war die Sicherheit der ja durchaus sensiblen Daten. Vivora diCare nutze dafür eine eine datenschutzkonforme Cloudlösung, bei der die Daten auf Telekom-Servern in Deutschland gespeichert würden. Zudem könnten die Nutzerinnen und Nutzer ganz individuell und selbst entscheiden, mit wem sie die Daten teilen möchten.
Eine Umfrage zum Schluss ergab jedenfalls, dass immerhin 50 Prozent der Teilnehmenden die Absicht äußerten, die Anwendung in Zukunft zu nutzen und 43 Prozent eine Nutzung zumindest „vielleicht“ in Erwägung zogen. So blieb nur noch die Frage nach dem Preis. Und der – so die einhellige Meinung – fällt mit 2,90 Euro pro Monat im ersten Jahr (danach sind es 5,80 Euro) insgesamt doch überschaubar aus.
Svenja und Mark haben uns dankenswerter Weise die Präsentation zum Vortrag zur Verfügung gestellt. Ihr könnt sie hier als PDF herunterladen.