Prostasin-Werte als Indikator

Protein gibt Auskunft über Diabetes- und Krebsrisiko

Wer erhöhte Werte eines speziellen Proteins namens Prostasin im Blut hat, lebt mit einem höheren Risiko, später im Leben an Diabetes oder auch an Krebs zu erkranken. Das ergab eine schwedische Analyse von Blutproben von über 4.600 Erwachsenen mittleren Alters.

Diabetes wird mit einem erhöhten Risiko für Krebs in Verbindung gebracht. Im Fokus stehen Bauchspeicheldrüsen-, Gebärmutter-, Leber-, Darm- und Brustkrebs. Ein wichtiger Indikator für Diabetes und Krebs ist ein Protein namens Prostasin. Der Zusammenhang zwischen diesem Protein, Diabetes und Krebs ist jedoch beim Menschen noch nicht ausreichend untersucht. Für genauere Erkenntnisse, beobachteten schwedische Forscher Probanden über zwanzig Jahre und werteten dazu Blutproben verschiedenen Datums aus.

Hohe Prostasin-Werte – häufiger später Diabetes

Das Durchschnittsalter der 4.658 Teilnehmer lag bei 57 Jahren. 361 von ihnen mussten gleich zu Beginn ausscheiden, weil sie bereits an Diabetes litten. Im Laufe von durchschnittlich 22 Jahren entwickelten 702 der Probanden Diabetes. Die Wissenschaftler stellten fest, dass erhöhte Werte des Proteins Prostasin positiv mit dem späteren Auftreten von Diabetes korrelierten. Bei dem Viertel der Studienteilnehmern mit den höchsten Werten an Prostasin trat Diabetes fast doppelt so hoch auf, wie bei dem Viertel der Teilnehmer mit den niedrigsten Werten dieses Proteins.

Interessanterweise erwies sich der Spiegel an Prostasin vor allem bei den Jüngeren mit niedrigerem Blutzuckerspiegel und besserer Nierenfunktion als guter Indikator für Diabetes. Die Autoren der Studie vermuten, dass der Körper versucht, mit erhöhten Werten an Prostasin, zu hohe Zuckerwerte zu senken. Trotzdem können damit schlechte Blutzuckerwerte nicht verhindert werden.

Zahl der Krebserkrankungen deutlich erhöht

Während der langen Nachbeobachtungszeit von über 20 Jahren starben insgesamt 651 Probanden an Krebs. Die Forscher beobachteten, dass größere Mengen an Prostasin mit einer höheren Krebssterblichkeit korrelierten. Personen mit hohen Werten an Prostasin hatten eine um 42 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Krebserkrankung zu versterben, als Personen mit den niedrigsten Werten.

Dazu die Autoren: „Prostasin ist ein neuer potenzieller Risikomarker für die Entwicklung von Diabetes und für die Krebssterblichkeit, insbesondere bei Personen mit hohem Blutzuckerspiegel. Es ist leicht messbar, was sein Potenzial als zukünftiger Warnmarker erhöht“, so die Autoren. Dies ist die bisher umfassendste Analyse dieser Art und wirft ein neues Licht auf den biologischen Zusammenhang zwischen Diabetes und Krebs“.

Anmerkung: Aufgrund des Alters der Teilnehmer ist davon auszugehen, dass es sich in diesem Zusammenhang ausschließlich um Diabetes Typ 2 handelt.