So ungesund ist Fleisch

Fleischliebhaber erkranken nicht nur häufiger an Krebs

Unter welchen Krankheiten leiden diejenigen Menschen häufiger, bei denen regelmäßig Braten, Schnitzel und Wurst auf dem Teller liegen? Antworten auf diese Frage gibt eine britische Studie.

Wer gern und viel Fleisch und vor allem Wurst isst, lebt mit einem erhöhten Risiko für Krebs. Dieser Zusammenhang wurde in den letzten Jahren immer wieder in diversen Studien bestätigt. Forscher der Universität Oxford wollten wissen, ob eine Ernährung mit viel Fleisch auch das Risiko für andere Erkrankungen erhöht.

Empfehlungen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Konsum von 300 bis maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche. Auch Onkologen raten den Fleischverzehr auf 350 bis 500 Gramm pro Woche zu begrenzen. Auf Wurst sollte man weitestgehend verzichten.

Fragebögen zu den Ernährungsgewohnheiten

Für die vorliegende Studie wurden die Fragebögen von knapp 475.000 Briten mittleren Alters verwendet, deren Auskünfte und gesundheitliche Daten zwischen 2006 und 2010 in einer Datenbank festgehalten wurden. Die Nachbeobachtungszeit ging bis 2017. Alle Teilnehmer wurden bezüglich ihrer Essgewohnheiten befragt.

Wer gerne Fleisch mochte, lebte insgesamt ungesünder

Was auffiel: Diejenigen, die gerne und viel Fleisch essen (drei Mal pro Woche oder noch häufiger), führen insgesamt einen ungesünderen Lebensstil. Unter den Fleischliebhabern gab es mehr Raucher und der Konsum von Alkohol war höher. Wer viel Fleisch aß, der konsumierte weniger Gemüse, Obst und Ballaststoffe. Die Studie zeigt auch, dass Fleischliebhaber sich weniger bewegten und dicker waren, als die vegetarischen Teilnehmer und diejenigen, die nur ein oder zwei Mal die Woche Fleisch essen. Da all diese Aspekte das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöhen, mussten diese Faktoren bei der Auswertung berücksichtig und „herausgerechnet“ werden.

Pro 70 Gramm Fleisch pro Tag steigt das Risiko für Diabetes um 30 Prozent

Die Auswertung ergab jedoch, dass ein allgemeiner ungesunder Lebensstil die erhöhten Krankheitsrisiken bei einem hohen Fleischverzehr nicht komplett erklären konnte. So ergab sich beispielsweise, dass sich mit jeden 70 Gramm Fleisch pro Tag das Risiko für Herzerkrankungen um jeweils 15 Prozent erhöhte. Die Wahrscheinlichkeit für Diabetes und Lungenentzündungen nahm pro 70 Gramm Fleisch sogar um 30 Prozent zu. Auch Darmpolypen und andere Erkrankungen des Darms waren häufiger. Gastritis und Gallenblasenprobleme traten bei Vielfleischessern häufiger auf.

Mehr Herzinfarkte und mehr Magen- und Darmerkrankungen

Wer rotes Fleisch und Wurstwaren bevorzugt, ist anfälliger für Herzinfarkt, Lungenentzündungen, Darmerkrankungen und Diabetes. Wer lieber Geflügel mag, leidet überdurchschnittlich häufig an Sodbrennen, Entzündungen der Magenschleimhaut, Darmerkrankungen, Erkrankungen der Gallenblase und Diabetes.