DIA-AID live

Kaleido: Innovative Insulinpumpe mit viel Wahlfreiheit

Einfallsreich gestaltet und mit einem neuen Ansatz ausgestattet: Die Kaleido-Insulinpumpe kommt mit einem modischen Design daher und kann sowohl in der Tasche als auch wie eine Patchpumpe getragen werden. Dieses spannende Konzept ließen wir uns bei einem DIA-AID live näher erläutern!


Zuletzt haben Patchpumpen immer größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen – etwa, weil sie bei Bewegung weniger stören. Andere schwören auf die Nutzung von „klassischen“ Schlauchpumpen – beispielsweise, weil sie sich sehr einfach auch mal „abkoppeln“ lassen. Die Insulinpumpe Kaleido des vergleichsweise jungen niederländischen Medizintechnik-Unternehmens ViCentra lässt Nutzerinnen und Nutzern nun die Wahl – und funktioniert in Verbindung mit dem rtCGM G6 von Dexcom sowie dem DBLG1-Algorithmus von Diabeloop auch als AID-System. Im Rahmen der jüngsten DIA-AID-live-Veranstaltung stellten Carina Grimm von ViCentra und Elke Kerth von Diabeloop das System kompetent und kurzweilig vor.

Tragegefühl wie bei einer Patchpumpe

Grundsätzlich liegt der Clou der – bislang leider erst ab 18 Jahren zugelassenen und nur im Diabetes-Fachhandel erhältlichen – Kaleido darin, dass sie sowohl in der Tasche als auch direkt am Körper getragen werden kann. Möglich macht das die geringe Größe der Pumpe. Als Vergleich wurde im Laufe des Abends häufiger eine Streichholzschachtel genannt. Mit einer Art „Klettverschlusspflaster“ lässt sie sich dann direkt am Körper platzieren – und ein nur fünf Zentimeter langer Katheter sorgt für ein Tragegefühl, das einer Patchpumpe vielleicht nicht ganz gleich, ihm aber dennoch sehr nahe kommt. Soll sie abgenommen werden, beispielsweise für einen Saunabesuch, ist dies problemlos möglich. Es verbleibt dann lediglich das Infusionsset am Körper.

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Innovatives Design

Mit einem 30 Zentimeter langen Katheter hingegen lässt sich die Kaleido auch wie eine „normale“ Schlauchpumpe tragen. Interessant war dabei das Ergebnis einer Umfrage, wie die DIA-AID-Teilnehmenden denn die Pumpe bevorzugt nutzen würden, also als „Patch“ oder „an der Leine“. Das Ergebnis: Rund 60 Prozent würden es mal so und mal so machen – also die Trageform gerne je nach Bedarf ändern. Dabei kam dann auch direkt noch eine kleine Kritik beziehungsweise Anregung aus dem Publikum auf: Der Schlauch sei mit 30 Zentimetern vergleichsweise kurz bemessen. Hier wurden zur größeren Flexibilität auch längere Schläucheangeregt.

Innovativ ist derweil auch die laut Unternehmensangaben bewusst „unmedizinisch“ wirkende Formgebung der Pumpe. Wer sie nutzt, erhält übrigens jeweils zwei Pumpen in zehn durchaus auffälligen Farbkombinationen (rot, türkis, lila, blau etc.), von denen eine bis zu dreieinhalb Tage getragen wird, während die andere in ca. zwei bis vier Stunden per Ladekabel auflädt.

Hybrid-Closed-Loop-System

So richtig komplett wird die ganze Angelegenheit dann freilich im AID-Zusammenspiel mit dem DBLG1-Algorithmus von Diabeloop und dem G6 von Dexcom. Kurz zusammengefasst sind laut Carina praktisch nur vier Dateneingaben notwendig, um im Hybrid-Closed-Loop-System loszulegen: das Körpergewicht, die Tages-Gesamtinsulindosis, die durchschnittliche Mahlzeitengröße (beziehungsweise die geschätzten Gramm Kohlenhydrate) sowie die Sicherheitsbasalrate. Damit das System dann richtig „rund“ laufe, brauche der Algorithmus dann wiederum eine Weile, um zu lernen.

Eine ausführliche Einführung in die Diabeloop-Technik gab Elke im Anschluss an Carinas Vortrag. Hier sei zusammenfassend angemerkt, dass das Diabetes-Management hierdurch zwar sehr vereinfacht und optimiert werden kann, dass aber selbstverständlich – wie bei allen AID-Systemen – der Mensch der wichtigste Faktor bleibt und ein Hybrid-Closed-Loop-System ohne Infos zu Nahrungsaufnahme und Bewegung nicht funktioniert.

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