Typ-2-Diabetes

Gesunder Lebensstil schützt Gehirn vor vorzeitiger Alterung

Das Gehirn von Menschen mit Diabetes Typ 2 altert schneller und das Risiko an Demenz zu erkranken ist doppelt so hoch wie bei anderen Menschen. Mit einem gesunden Lebensstil kann man diesen Prozess aber gut aufhalten


Seit längerem ist klar, dass Diabetes Typ 2 ein Risikofaktor für die vorzeitige Alterung des Gehirns ist. Die Art wie man lebt, nimmt aber einen deutlichen Einfluss, zeigt eine aktuelle Untersuchung.

Schon bevor kognitive Störungen auftreten, lassen sich per Magnetresonanztomografie (MRT) im Gehirn Veränderungen an den Gefäßen beobachten. Vergleicht man die Gehirne von Gleichaltrigen mit und ohne Diabetes lassen sich Unterschiede feststellen, die als Brain age gap bezeichnet werden.

Um diesen Brain age gap zu messen, werteten schwedische Forscher die Gehirne von über 30.000 Probanden aus, bei denen im Durchschnitt von 64 Jahren ein MRT gemacht worden war. Bei rund 43 Prozent der Teilnehmer lag ein Prädiabetes vor, der Langzeitzuckerwert lag also zwischen 5,7 und 6,4 Prozent. Knapp 4 Prozent der Teilnehmer waren an Typ-2-Diabetes erkrankt (Langzeitzuckerwert ab 6,5 Prozent).

Was versteht man unter Brain Age Gap (BAG)

Der Brain Age Gap (BAG) ist in der Regel definiert als die Differenz zwischen dem vorhergesagten Gehirnalter und dem chronologischen Alter.

Brain age gap bei Männern ausgeprägter

Die Teilnehmer mit der Vorstufe von Diabetes hatten ein im Schnitt um sechs Monate älteres Gehirn als ihr chronologisches Alter. Bei denjenigen mit Diabetes war das Gehirn um im Mittel 2,3 Jahre älter. Lag der Langzeitzuckerwert bei mindestens bei 8 Prozent, war das Gehirn um bis zu 4,2 Jahre vorzeitig gealtert.

Insgesamt zeigten die Daten, dass die Menschen mit Diabetespro Jahr um rund drei Monate schneller alterten. Bei den Männern war der Brain age gap deutlich ausgeprägter als bei den teilnehmenden Frauen. Litten die Teilnehmer zusätzlich zum Diabetes auch unter Bluthochdruck, zu hohen Cholesterinwerten oder Adipositas erhöhte sich der Brain age gap um über 3 Jahre.

Nicht rauchen, keinen Alkohol trinken und viel Bewegung schützt das Gehirn

Es zeigte sich aber auch, dass ein gesunder Lebensstil mit pflanzenbasierter Ernährung und ausreichend Bewegung, diese vorzeitige Alterung des Gehirns weitestgehend bremsen kann. Bei denjenigen, die nicht rauchten, keinen oder wenig Alkohol tranken und körperlich sehr aktiv waren, stieg das Gehirnalter insgesamt durch den Typ-2-Diabetes nur um 0,78 Jahre verglichen mit 2,46 Jahren bei einem ungesünderen Lebensstil.