Typ-1- und Typ-2-Diabetes zusammen

Doppel-Diabetes kein seltenes Phänomen

Risikofaktoren wie starkes Übergewicht, Bluthochdruck, zu hohe Blutfettwerte oder eine familiäre Veranlagung für Diabetes Typ 2 können bei Menschen mit Diabetes Typ 1 dazu führen, dass diese zusätzlich auch an Diabetes Typ 2 erkranken.


Etwa jeder Vierte mit Diabetes Typ 1 entwickelt im Laufe seines Lebens auch Diabetes Typ 2 und leidet damit an Doppel-Diabetes. Diese Form des Diabetes zu behandeln, ist oft schwierig und die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen hoch. Das Risiko für Nierenprobleme oder ein diabetisches Fußsyndrom steigt damit ebenso wie das für die koronare Herzkrankheit und Schlaganfälle. Frauen sind etwas häufiger von Doppel-Diabetes betroffen als Männer.

Gefährdet sind vor allem diejenigen mit Typ-1-Diabetes, bei denen mindestens ein Kennzeichen des metabolischen Syndroms vorliegt. Damit gemeint sind Übergewicht, Bluthochdruck oder zu hohe Blutfettwerte.

Körper braucht immer mehr Insulin

Vor allem bei zu vielen Pfunden steigt die Insulinresistenz. Diese macht sich dadurch bemerkbar, dass der Körper immer mehr Insulin benötigt um den Blutzucker ausreichend zu senken. Wer dies bemerkt, sollte unbedingt seinen Arzt aufsuchen. Ein Problem kann hier die Nutzung von automatisierter Insulindosierung durch AID-Systeme sein, da man nicht ohne weiteres bemerkt, wenn der Körper mehr Insulin braucht. Um den steigenden Bedarf zu registrieren, ist es ratsam, von Zeit zu Zeit festzuhalten wieviel Insulin benötigt wird.

Bei Doppel-Diabetes wird der Hausarzt oder Diabetologe überprüfen, ob die aktuellen Medikamente noch passen und eventuell die Therapie verändern. Dazu gehört auch die Senkung von Bluthochdruck und von zu hohen Cholesterinwerten mit Medikamenten.

Veränderung des Lebensstils beugt vor

Bei Doppel-Diabetes ist es besonders wichtig, die Insulinmenge möglichst genau zu dosieren. Denn zu viel Insulin im Blut sorgen für zusätzliche Gewichtszunahme und verstärken das Problem. Eine Veränderung des Lebensstils ist aber der zentrale Punkt der Vorbeugung und Behandlung.

Training verbessert Insulinempfindlichkeit

Die optimale Ernährung besteht aus wenig Zucker und Weißmehl und dafür aus ballaststoffreicher Ernährung mit Vollkornprodukten und viel Gemüse. Ideal ist es, sich jeden Tag ausreichend zu bewegen. Mindestens zweieinhalb Stunden Sport sollten es pro Woche sein, am besten Ausdauer- und Krafttraining kombiniert. Vor allem Krafttraining kann den Blutzuckerspiegel bei Diabetes senken und die Insulinsensitivität verbessern.

Wer seinen Lebensstil dahingegehend umstellt, kann oft beobachten, dass der Insulinbedarf wieder sinkt. Vor allem in den ersten Jahren mit Doppel-Diabetes, kann der Typ-2-Diabetes nämlich wieder zurückgedrängt werden.