Herzinfarkt und Schlaganfall

Diabetes Typ 2: Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist gesunken

Diabetes galt lange als Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Heute erkranken Diabetiker dank einer besseren Versorgung deutlich seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als noch vor 20 Jahren.

In der Vergangenheit war für Menschen mit Diabetes das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung doppelt so hoch wie für Menschen ohne Diabetes. Eine Studie aus Kanada zeigt, dass sich die Situation für Diabetiker in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verbessert hat.

Untersucht wurden dazu die Daten von Personen mit Diabetes in der Provinz Ontario. In dieser Gegend haben die meisten Menschen eine Krankenversicherung. Ausgewertet wurden die Patientendaten von 20 bis 84-Jährigen aus den Jahren 1994 bis 2014. Erfasst wurden die Einweisungen in ein Krankenhaus aufgrund von Herzinfarkt oder Schlaganfall.

1994 erkrankten Diabetiker doppelt so häufig wie Menschen ohne Diabetes

Entsprechend der Altersentwicklung in Kanada stieg das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer zwischen 1994 und 2014 von 44,4 auf 47,5 Jahre. Die Häufigkeit von Diabetes nahm in diesem Zeitraum zu. Im Jahr 1994 erlitten Diabetiker noch doppelt so oft eine dieser beiden Krankheiten wie Menschen ohne Diabetes. Am ungünstigsten war die Situation für diejenigen, die an Diabetes erkrankt waren und bereits einen Infarkt oder Schlaganfall erlitten hatten.

Im Jahr 2014 hatte sich die Situation für Personen mit Typ-2-Diabetes gebessert. Es kam – verglichen mit denjenigen, die eine dieser beiden Erkrankungen hinter sich hatten – deutlich seltener zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Genau gesagt kam es bei Diabetikern auf 14,0 Fälle pro 1.000 Patientenjahre, verglichen mit 23,9 Fällen bei Menschen mit einem überstandenen Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Deswegen gilt Diabetes heute nicht mehr als Risikofaktor für diese beiden Krankheiten, auch wenn sie häufiger erkranken als Menschen ohne Diabetes.“, so die Autoren der Studie.

Bessere Versorgung und mehr Medikamente verfügbar

Die Wissenschaftler führen dies auf die heute deutlich bessere Versorgung von Diabetikern zurück. Heute gebe es deutlich mehr Medikamente gegen zu hohe Blutzuckerwerte. Außerdem würden heute auch die anderen Aspekte des metabolischen Syndroms (hohe Blutzuckerwerte, Übergewicht, Bluthochdruck und zu hohe Blutfettwerte) besser behandelt als früher.