Bedeutung der Darmspiegelung

Darmkrebs-Vorsorge für Menschen mit Diabetes besonders wichtig

Wer an Diabetes mellitus erkrankt ist, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Mithilfe eines Darmkrebs-Screenings in regelmäßigen Abständen, lässt sich das Risiko aber senken.


Es ist bekannt, dass Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status kränker sind als andere. Ärmere Menschen erkranken beispielsweise häufiger an Diabetes und Krebs. Leider sind sie in vielen Studien unterrepräsentiert. US-Forscher haben deswegen untersucht, wie sich Diabetes von sozial Benachteiligten auf ihr Risiko auswirkt, an Darmkrebs zu erkranken.

In die Auswertung flossen die Daten von über 54.000 Teilnehmern ein. Über 60 Prozent waren weiblich, das Durchschnittsalter lag bei knapp über 50. Zwei Drittel waren Afroamerikaner und über die Hälfte verfügte über ein Einkommen von unter 15.000 Dollar pro Jahr. 28 Prozent waren zu Beginn der Studie an Diabetes erkrankt, weitere 20 Prozent erhielten im Verlauf der Untersuchung die Diagnose Diabetes.

Erhöhung des Risikos für Darmkrebs um 47 Prozent

Es zeigte sich, dass 289 von 25.992 Personen mit Diabetes an Darmkrebs erkrankten gegenüber 197 von 28.605 Menschen ohne Diabetes. Das bedeutet eine Erhöhung des Darmkrebs-Risikos bei Diabetes um 47 Prozent. Bei denjenigen, die bereits zu Studienbeginn an Diabetes erkrankt waren, war das Risiko um fast 60 Prozent erhöht. Frauen und Raucher waren im Mittel häufiger betroffen als Männer und Nichtraucher. Besonders gefährdet waren diejenigen, die nie an einer Darmkrebs-Vorsorge mittels Darmspiegelung teilgenommen hatten.

Darum haben Diabetiker ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs

Studien zeigen, dass Menschen mit Diabetes Typ 2 häufiger an Krebs erkranken. Dies hat verschiedene Gründe. Erstens benötigen Tumorzellen viel Glukose, die ihnen bei Diabetes zur Verfügung steht. Zweitens fördert Insulin das Wachstum von Krebszellen. Drittens liegen vor allem bei übergewichtigen Menschen mit Diabetes häufiger Entzündungsprozesse vor. Gefährdet ist deswegen vor allem wer übergewichtig ist und mit Insulin behandelt wird.

Außerdem gibt es gemeinsame Risikofaktoren für Diabetes und Krebs. Dazu zählen ungesunde Ernährung, Konsum von Alkohol und Nikotin und Bewegungsmangel.

Regelmäßige Darmspiegelungen bei Diabetes

„In dieser Studie, in der eine Mehrheit der Teilnehmer afroamerikanischen Ursprungs war und einen niedrigen sozioökonomischen Status aufwies, war Diabetes mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs assoziiert“, so die Autoren der Studie. Dieser Zusammenhang schwächte sich bei jenen Probanden ab, die an Vorsorgeuntersuchungen mittels Darmspiegelung teilnahmen. Dies zeige, wie man das erhöhte Risiko für Darmkrebs bei Diabetikern mithilfe eines Darmkrebs-Screening abmildern könne.