Hinweis: Lieferengpässe in der Versorgung

Achtung: Bis mindestens Juli 2023 keine „Insuman“-Insuline lieferbar

Schmerzmittel, Antibiotika, Digoxin – derzeit sind zahlreiche Arzneimittel knapp. Nun betrifft dies auch einige Insuline. Bei der „Insuman“-Reihe von Sanofi-Aventis gibt es Lieferschwierigkeiten, die nach Informationen des Herstellers auch ein paar Monate andauern werden.

Bisher mit Präparaten der „Insuman“-Reihe behandelte Menschen mit Diabetes müssen aufgrund von Lieferengpässen von ihren behandelnden Ärzten umgestellt werden. Empfohlen werden alternative rekombinante Humaninsuline.

Engpässe schon länger bekannt

Bereits kurz nach Weihnachten hatte Sanofi über die Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen vorübergehenden Lieferengpass bei Fertigpens und Patronen der Produkte „Insuman Rapid“, „Insuman Basal“ und „Insuman Comb 25“ bekannt gegeben. Nun weist auch die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) nochmal auf den Mangel hin.

Verursacht haben den Lieferengpass offenbar Probleme bei der Abfüllung, Montage und Verpackung. Unter anderem seien Pens nicht wie erwartet geliefert worden und es habe in einer Abfüllanlage mehrere Vorfälle gegeben. Das soll zu einer vorübergehend kritischen globalen Versorgungslage geführt haben, wie es in einem Informationsschreiben von Sanofi heißt.

Wann ist „Insuman“ wieder verfügbar?

Für den deutschen Markt hat Sanofi bereits ein Ende des Lieferengpasses in Aussicht gestellt: „Insuman Basal“ soll ab Juli, „Insuman Comb 25“ ab August und „Insuman Rapid“ ab November 2023 wieder verfügbar sein. Bis dahin empfehlen sich ähnlich aufgebaute Präparate als Alternative.

Empfohlene Alternativen

  • Für neu einzustellende Menschen mit Diabetes gilt: zum aktuellen Zeitpunkt keine Therapie mit einem „Insuman“-Präparat beginnen.
  • Für bereits auf „Insuman“ eingestellte Patienten gibt Sanofi folgende Empfehlungen: Wenn möglich, sollen alternative, rekombinante Humaninsulinpräparate angewendet werden. Gelingt dies, so sei auch keine Dosisanpassung erforderlich. Kompatible Alternativen für die nicht verfügbaren Insuline sind unter anderem beim Diabetesinformationsportal aufgeführt.

Falls eine Umstellung auf andere rekombinante Humaninsuline nicht möglich ist, wird die Umstellung auf ein Insulinanalogon erforderlich. Hierbei ist zu beachten, dass zu Beginn häufigere Blutzuckerkontrollen erforderlich sind.

  • Als Ersatz für „Insuman Rapid“ kommen Präparate mit den schnellwirksamen Insulinanaloga „Glulisin“, „Aspart“ oder „Lispro“ infrage.
  • Von „Insuman Basal“ kann auf  “Glargin“, „Detemir“ oder „Degludec" gewechselt werden.
  • Für den Wechsel von „Insuman Comb 25“ empfehlen sich Mischungen aus „Lispro“ mit „Lispro-Protamin“ oder aus „Aspart“ mit „Aspart-Protamin“.

Die Umstellung sollte in jedem Fall durch medizinisches Fachpersonal erfolgen und von diesem regelmäßig kontrolliert werden.