Diabetes Typ 2

Yoga kann den Blutzucker senken

Es ist wissenschaftlich erwiesen: Regelmäßige Yogaübungen beugen nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und bauen Stress ab, sondern wirken auch vorbeugend vor Typ-2-Diabetes und haben Einfluss auf den Nüchternblutzucker.

Mehrere Millionen Deutsche machen Yoga – aus ganz verschiedenen Gründen. Zum Stress abbauen, um beweglich zu bleiben, Muskeln aufzubauen oder um den Hormonhaushalt zu regulieren. So viele unterschiedliche Gründe es gibt, sich regelmäßig auf die Matte zu begeben, so unterschiedlich sind auch die verschiedenen Yoga-Arten.

Blutzucker um bis zu 30 Prozent niedriger

Vielen Menschen ist nicht bekannt, dass eine regelmäßige Yogapraxis sich positiv auf den Blutzuckerspiegel von Typ-2-Diabetikern auswirkt. Zu diesem Thema sind in den letzten Jahren verschiedene Studien veröffentlicht worden. Eine Publikation beispielsweise wertete den Effekt von Yogaübungen auf über 2.000 Menschen mit Typ-2-Diabetes aus1. Die Teilnehmer übten zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten bis zu dreimal pro Woche Yoga. Hierbei zeigte sich deutlich, dass regelmäßiges Üben den Nüchernblutzuckerwert um bis zu 30 Prozent reduzieren kann. Yoga wirkte sich aber auch positiv auf den Blutdruck und die Stimmung aus und reduzierte Stress.

In Indien spezielles Yogaprogramm für Diabetiker entwickelt

In Indien, dem Heimatland von Yoga, ist Typ-2-Diabetes mittlerweile ein so großes gesundheitliches Problem, dass die Svyasa-Universität in Bangalore vor fünf Jahren das landesweite „Stop Diabetes Movement“ ins Leben gerufen hat2. Yogalehrer entwickelten dazu eine spezielle Yoga-Übungsreihe zur Vorbeugung von Diabetes und zur Unterstützung bereits Erkrankter. Hier stehen Atem-, Entspannungs- und Körperübungen auf dem Programm. Es zeigte sich, dass die Blutzuckerwerte deutlich sanken und bei vielen auch die Dosis ihrer Medikamente reduziert werden konnte. Regelmäßiges Üben senkte aber auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Menschen mit Typ-2-Diabetes deutlich. Außerdem wirkt Yoga auch gegen Stress und hilft beim Abbau von Übergewicht. Das Projekt wird deswegen seit 2014 mit Erfolg landesweit zur Vorbeugung und als begleitende Behandlung von Diabetes eingesetzt.

Hatha Yoga wirkt auch vorbeugend vor Diabetes

Wer jetzt den inneren Schweinehund überwinden und sich eine Yogaschule suchen will, der ist gut beraten, zuerst darüber mit seinem Arzt zu sprechen. Grundsätzlich gibt es aber für jeden das passende Yoga. Vor allem Hatha-Yoga eignet sich gut für Anfänger. Hier lernt man auf ruhige Weise die Grundlagen, baut Stress ab, stärkt Körper, Muskeln, Geist und Seele und hilft auch bei Rücken- und Nackenschmerzen, bei Depressionen, Schlafstörungen und hohem Blutdruck.

Viele Krankenkassen bezuschussen Yogakurse

Probiert einfach mal aus, ob Yoga etwas für Euch ist und macht eine Probestunde. Viele Krankenkassen bezuschussen übrigens zahlreiche Kurse, wenn man regelmäßig teilgenommen hat. Yoga-Apps sind gerade für Anfänger keine so gute Idee, weil die korrigierende Hand des Lehrers fehlt. Wer schon Erfahrung hat, kann Apps dagegen gut ergänzend nutzen. Was Ihr braucht? Eine Yogamatte, einen Gurt und eventuell ein dickes Kissen. Und bequeme Kleidung natürlich. Schuhe braucht Ihr nicht. Yoga wird immer barfuß geübt.

Wenn Ihr schon mal zu Hause ganz sanft anfangen wollt, wäre die Übung „Fisch“ geeignet, die übrigens auch Bestandteil des indischen Programms ist. Dazu mit gestreckten Beinen auf den Boden legen. Die Hände kommen unter das Gesäß. Beim Einatmen auf die Ellenbogen stützen, den Rücken nach oben wölben und den Kopf nach hinten dehnen. Beim Ausatmen wieder zurück flach auf den Boden. Geatmet wird falls möglich nur durch die Nase.

Namasté

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4691612/
  2. http://vyasahouston.org/yoga-research/stop-diabetes-movement-sdm/