Diabetes Typ 2

Wie chronische Wunden und die Ernährung zusammenhängen

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes haben mit chronischen Wunden zu kämpfen. Das Risiko für schlecht heilende Wunden hängt auch von der Ernährung ab, erklärten Ärzte auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

Wunden, die länger brauchen, um sich zu verschließen, treten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes deutlich öfters auf als bei gesunden Menschen. Das liegt daran, dass schlechte Blutzuckerwerte die Nerven und Gefäße schädigen. Die Folge können Geschwüre sein, die erst nach längerer Zeit oder gar nicht abheilen. Nach acht Wochen gilt eine Wunde als chronisch.

Oft trotz Übergewicht Mangel an Nährstoffen

Auf der Diabetes-Tagung diskutierten Fachleute darüber, welchen Einfluss die Ernährung auf die Heilung von Wunden bei Diabetes hat. Dabei stellt sich nicht selten folgendes Problem: Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes sind übergewichtig, haben aber trotzdem einen Mangel an Nährstoffen, die für ein gutes Immunsystem wichtig sind. Das kann die Wundheilung stören. Um diesen Mangel nicht noch zu verstärken, ist vor allem radikales Abnehmen dann nicht immer eine gute Idee.

Flüssigkeitsverlust über das Wundsekret

Ein weiteres Problem ist, dass der Körper bei offenen Wunden über das Wundsekret viel Flüssigkeit und auch Eiweiß verliert. Einfach dann mehr trinken und mehr Eiweiß essen, ist oft dann keine Option, ohne die Nieren und das Herz eventuell zu belasten. Ein Nährstoffmangel sollte dann auf jeden Fall über Nahrungsmittelergänzung ausgeglichen werden. Aktuell wird untersucht, ob sich bereits bestehende Wunden durch eine Gabe von Vitaminen und Mineralien besser verschließen. Aktuell seien „lokale Maßnahmen wie Wundsäuberung, Wundabdeckung und Infektionskontrolle jedoch für den Heilungsprozess sicher entscheidender“, so ein Experte.

Vorbeugen ist besser als heilen

Fachleute sind sich einig darüber, dass es besser ist, alles zu tun, um chronische Wunden erst gar nicht entstehen zu lassen. Dazu gehört neben ausreichend Bewegung vor allem auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Die in frischen pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen die Wundheilung enorm. Eine gesunde Ernährung trägt deswegen bei Diabetes Typ 2 nachhaltig dazu bei, chronische Wunden zu verhindern.

„Auch die Politik ist gefragt, den Menschen die Entscheidung für gesunde und gegen ungesunde Verhaltensweisen zu erleichtern“, so ein Diabetologe im Rahmen der Tagung. Zu den konkreten Maßnahmen, die die DDG im Rahmen der Nationalen Diabetesstrategie fordert, zählen die Einführung einer „gesunden Mehrwertsteuer“ - mit steuerlicher Entlastung für gesunde sowie Steuererhöhungen auf ungesunde Lebensmittel - sowie eine verpflichtende Kennzeichnung mit dem Nutri-Score für alle Lebensmittel.

Die Weichen für einen gesunden Lebensstil würden bereits im Kindesalter gestellt. Deswegen solle ein besonderes Augenmerk auf Kita und Schule liegen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt in diesem Zusammenhang zum Beispiel verbindliche Standards für eine gesunde Kita- und Schulverpflegung zu formulieren, täglich eine Stunde Bewegung in die Stundenpläne einzubauen und ungesunde Lebensmittel für Kinder mit einem umfassenden Werbeverbot zu belegen.

Was tun bei schlecht heilenden Wunden?

  • Täglich frisches Gemüse essen. Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen die Wundheilung.
  • Nahrungsmittelergänzung mit den Antioxidantien Vitamin A, C und E einnehmen
  • Mit dem Hausarzt oder dem Diabetologen sprechen