Diabetesmanagement

WETID: Kohlenhydrate unter Kontrolle

Ob unterwegs oder zu Hause: Die Suchmaschine WETID kann für über 400.000 Lebensmittel und Produkte die genauen Brot- und Kohlenhydrateinheiten anzeigen – und das sehr einfach und kostenlos.

Eine praktische Angelegenheit: Einfach mit der Handykamera den Barcode eines Schokoriegels oder Fruchtjoghurts scannen – und mit einem „Pling“ die genauen BE, KE, grKH oder gar Fett-Protein-Einheiten (FPE) erfahren. Das kann die Suchmaschine WETID. Und sogar noch mehr: Wer beispielsweise nur einen halben Riegel essen möchte, kann auch ganz bequem eine individuelle Grammzahl für das Lebensmittel eingeben und sich die Einheiten anzeigen lassen. Darüber hinaus kann WETID die Einheiten auch für einzelne Lebensmittel und Getränke ausgeben, die dann nicht „eingescannt“, sondern manuell nach Sorte und gegebenenfalls Menge eingegeben werden – etwa Brötchen, Kuchen oder auch Limonaden. Insgesamt sind mehr als 400.000 Lebensmittel und Produkte gelistet.

Einheiten berechnen – Ängste abbauen

„Eine zusätzliche Möglichkeit ist natürlich auch, sich an Durchschnittswerte anzunähern“, sagt Heiko Scharfenort, der WETID entwickelt hat. Mit anderen Worten: Während beispielsweise die Salamipizzen der großen Hersteller und Supermarktketten selbstverständlich gelistet sind (für „Pizza Salami“ gibt es allein 273 Suchergebnisse), sieht das in der individuellen Pizzeria „um die Ecke“ schon anders aus. Vergleicht man aber die Einheiten verschiedener gelisteter Pizzen, ist es sehr einfach möglich, einen recht aussagekräftigen Durchschnitt zu ermitteln. „Das funktioniert auch gut bei Mahlzeiten und Gerichten in der Kita oder in der Kantine“, betont Heiko Scharfenort.

Der hauptberufliche IT-Berater im Service-, Prozess- und Projektmanagement begann mit der Arbeit an der Suchmaschine vor rund sechs Jahren, als bei seinem damals zweieinhalbjährigen Sohn Diabetes diagnostiziert wurde. Das Bedienen der Pumpe sei ja zunächst einmal kompliziert genug gewesen, erzählt er, das Berechnen der Einheiten dann noch mehr. Daher wollte es Heiko Scharfenort sowohl Familienmitgliedern wie Großeltern und Tanten als auch dem Betreuungspersonal in der Kita möglichst einfach machen und Ängste abbauen: Der Start für WETID. Erste Versuche gab es auf dem heimischen PC, dann kam die Website, mittlerweile steht der Service auch als App zur Verfügung.

Kostenloser Service

Die Daten werden unentgeltlich über einen Schnittstellenzugang von der bekannten Lebensmittel-Datenbank fddb.info zur Verfügung gestellt. Und das wird laut Heiko Scharfenort auch so bleiben, da WETID keine Konkurrenz darstellt, sondern eine Nische bedient, die die Infos viel zielgerichteter für den Bedarf von Diabetikern ausrichtet.

Und auch WETID selbst bleibt kostenlos. „Das ist mein privates Projekt“, unterstreicht Heiko Scharfenort. „Mir macht es Spaß, mich mit dem Thema zu beschäftigen und der Diabetiker-Gemeinde etwas Gutes zu tun. Ich mache damit übrigens auch keinen Gewinn, ganz im Gegenteil.“ Nicht registrierten Nutzern angezeigte Google-Werbung diene lediglich dazu, einige Unkosten wieder einzuspielen. „Das reicht aber bei weitem nicht hin. Es ist eben ein Hobby, an dem ich mittlerweile sehr hänge!“

Hier geht es zu WETID

Am 16. Dezember haben wir Heiko Scharfenort bei DIA-AID live zu Gast. Live und in Farbe verrät er dann, wie man WETID am effektivsten benutzt und berichtet vom Fortschritt des Projekts. Zur Anmeldung geht es hier.