Isst die Schwangere wenig Zucker und ernähren die Eltern ihr Kind vor allem in den beiden ersten Lebensjahren gesund und mit wenig Zucker, profitiert das Kind später enorm davon. Wird der Zuckerkonsum in diesem Zeitraum begrenzt, sinkt das Risiko, später an Diabetes Typ 2 zu erkranken und an Übergewicht und Bluthochdruck zu leiden.
Zuckerrationierung nach dem Zweiten Weltkrieg
Das ist das Ergebnis einer Studie aus den USA und Kanada. Die Autoren dieser Auswertung nutzten dabei die Daten seit dem Ende der Zuckerrationierung in Großbritannien im September 1953. Im Vereinigten Königreich wurde bis dahin als Folge des Zweiten Weltkriegs eine Zuckerrationierung eingeführt, die 13 Jahre dauerte. Die Menge an Zucker wurde damals für Erwachsene auf 40 Gramm und für Kinder bis 15 Gramm pro Tag begrenzt. Kleinkinder bis zu zwei Jahren erhielten gar keinen Zucker. Der Wert für Erwachsene liegt annähernd der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, die höchsten 50 Gramm Zucker pro Tag empfiehlt.

Risiko für Diabetes Typ 2 um 35 Prozent niedriger
Im Jahr 1953 endete die staatliche Rationierung und der Zuckerverbrauch verdoppelte sich daraufhin annähernd. So konnten die Wissenschaftler die Daten vor und nach der Rationierung vergleichen, also einen geringen versus einen hohen Konsum von Zucker.
Bei der Studie wurden die Daten von über 60.000 Teilnehmern ausgewertet, die zwischen 1951 und 1956 auf die Welt kamen. Als Vergleichsgruppe dienten rund 22.000 Erwachsene die im gleichen Zeitraum geboren wurden, bei denen Zucker aber nicht rationiert wurde.
Basiswissen
Wie entsteht Diabetes Typ 2?

Wenn die Zellen im Körper weniger empfindlich auf das Hormon Insulin reagieren, entsteht eine sogenannte Insulinresistenz. Insulin hat die Aufgabe, den Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo er als Energie genutzt wird. Wenn die Zellen nicht mehr gut auf Insulin ansprechen, bleibt der Zucker im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt.
Der Körper versucht, dies auszugleichen, indem er mehr Insulin produziert. Doch mit der Zeit kann die Bauchspeicheldrüse, die das Insulin herstellt, überfordert sein. Sie schafft es nicht mehr, genügend Insulin zu produzieren. Dadurch steigt der Blutzucker weiter an, und es entsteht Diabetes Typ 2.
Häufige Ursachen für Diabetes Typ 2 sind Übergewicht, zu wenig Bewegung und eine ungesunde Ernährung. Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung hilft vorzubeugen.
Das Ergebnis: Wurde der Zucker rationiert, hatte das langfristige gesundheitliche Vorteile für das spätere Leben. Das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken sank um 35 Prozent, das an Adipositas zu erkranken um 30 Prozent und die Wahrscheinlichkeit für Hypertonie lag um 20 Prozent niedriger.
Bereits Ernährung der Schwangeren von Bedeutung
Es zeigte sich, dass bereits die Ernährung der künftigen Mutter das Risiko deutlich senken kann. Wenig Zucker während der Schwangerschaft war für ein Drittel der Verminderung des Risikos verantwortlich.