Wir Deutschen lieben gezuckerte Softdrinks – pro Kopf trinken wir im Schnitt 23 Gramm Zucker pro Tag. Das entspricht 8,5 Kilogramm im Jahr. Damit trinken wir mehr Zucker als wir über Bonbons und Schokolade zu uns nehmen. Bei Süßwaren liegt der Jahresverbrauch bei 7,9 Kilogramm pro Jahr.
„Die Zahlen belegen: Limo, Cola & Co. sind die zentrale Quelle des zu hohen Zuckerkonsums. Der flüssige Zucker ist besonders schädlich und kostet unser Gesundheitssystem Milliarden. Während mehr als 100 Länder weltweit bereits Steuern auf gezuckerte Getränke eingeführt haben, ist Deutschland weiter Entwicklungsland bei der Prävention ernährungsbedingter Krankheiten“, kritisierte Luise Molling von foodwatch.
Zuckersteuer in Großbritannien zeigt Erfolge
Dabei zeigen andere Länder wie es gehen kann. Im Jahr 2018 wurde in Großbritannien eine Zuckersteuer eingeführt, die bereits allein durch ihre Ankündigung zu einer deutlichen Senkung des Zuckergehalts in Süßgetränken führte. Heute liegt dort der flüssige Zuckerkonsum ganze fünf Gramm pro Tag und Person unter dem Verbrauch in Deutschland.
Gesüßte Getränke einer der Hauptursachen für Übergewicht und Diabetes
Laut der Weltgesundheitsorganisation gelten mit Zucker versetzte Getränke als eine der Hauptursachen für Adipositas und Typ-2-Diabetes. Mittlerweile gilt jeder vierte Deutsche als krankhaft übergewichtig und über achtMillionen sind an Diabetes erkrankt.
In Großbritannien heute fast 30 Prozent weniger Zucker in Softdrinks
Die Getränkeindustriehinkt hierzulande ihren selbst gesetzten Zielen meilenweit hinterher, wie eine Studie der TU München zeigt. Zwischen 2015 und 2021 reduzierte sich der durchschnittliche Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken lediglich um zwei Prozent, während in Großbritannien im gleichen Zeitraum durch die Limo-Steuer eine Reduktion um 29 Prozent erreicht wurde!
Beim Zuckerkonsum über Erfrischungsgetränke liegt Österreich mit knapp 23 Gramm knapp hinter Deutschland. Dann folgen die Niederlande (22 Gramm), Belgien (18 Gramm), Großbritannien (18 Gramm), Schweden (17 Gramm), Frankreich (15 Gramm) und Spanien (13 Gramm). Die Italiener und Portugiesen nehmen am wenigsten Zucker über Softgetränke auf (9 Gramm).