Menschen mit Diabetes wissen in der Regel natürlich sehr genau, was und wie viel sie über den Tag verteilt essen und wie sich ihre Mahlzeiten zusammensetzen. Ein von den Heilpraktikern Jan Stahl und Steffen Oechsle offeriertes System aus einer Genanalyse und einem „Online-Coach“ (bzw. einer App) soll noch einen Schritt weiter gehen und den Nutzenden eine praktisch grammgenaue Nährstoffempfehlung geben. Dies ließen wir uns im Rahmen einer DIA-AID-live-Veranstaltung näher erläutern.
Los ging es mit einem recht detailreichen Vortrag über Darmgesundheit, Entzündungsfaktoren und den laut den beiden Heilpraktikern immens wichtigen Einfluss einer passgenauen Ernährung zur Vorbeugung von sogenannten Zivilisationskrankheiten.
Ermittlung des individuellen Ernährungstyps
Und wie schafft man nun, sich so passgenau zu ernähren? Die Basis dafür, so Jan Stahl und Steffen Oechsle, sei zunächst mal ein Gentest zum Preis einer Ratenzahlung von 28 Euro pro Monat für zwei Jahre. Dafür könne man sich Teststäbchen nach Hause schicken lassen um dann einen Wangenabstrich vorzunehmen. Per Laboranalyse werde dann der individuelle Ernährungstyp ermittelt – und zwar sehr genau. Unter anderem gehe es darum, ob man eher ein Ernährungstyp sei, der mehr Kohlenhydrate oder mehr Fett zu sich nehmen müsse bzw. könne.
Aber damit nicht genug: „Meine Frau und ich sind derselbe Gentyp“, führte Steffen Oechsle aus, „beide sind wir Personen, die prozentual mehr Fette zu uns nehmen sollten und etwas weniger Kohlenhydrate. Aber es gibt dennoch Unterschiede, was die genaue Empfehlung angeht. Ich sollte beispielsweise 180 Gramm Kohlenhydrate am Tag zu mir nehmen – meine Frau liegt bei ungefähr 105 Gramm Kohlenhydraten.“ Das klingt natürlich tatsächlich nach einer sehr genauen Ernährungsempfehlung.
Genaue Ernährungsempfehlung
Die Anleitung, sich entsprechend dieser genauen Ernährungsempfehlung mit Nährstoffen zu versorgen, käme dann durch die Online-Unterstützung. Hier werde einerseits angezeigt, wie der individuelle Nährstoffmix aussehe (aufgeteilt etwa in Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß etc.). Und andererseits könne man dem Programm über eine persönliche Eingabe auch mitteilen, was man beispielsweise zum Frühstück gegessen habe. Das Programm könne dann direkt eine Rückmeldung geben, welche und wie viele Nährstoffe des individuellen Tagesbedarfs man damit bereits abgedeckt habe – und wie viel Fett, Kohlenhydrate und so weiter man für Mittag- und Abendessen quasi noch „übrig“ habe.
Nährstoffbedarf punktgenau decken
Mit anderen Worten: Dieses Programm soll es ermöglichen, anhand von Genanalyse und Ernährungsleitfaden eine individuelle Nahrungsaufnahme zu entwickeln, bei der man den jeweiligen Nährstoffbedarf punktgenau deckt. Um zu demonstrieren, was das dann bewirken könne, präsentierten die beiden Heilpraktiker zwei Beispiele. Zum einen ging es um eine Frau, die lange Zeit versucht habe abzunehmen und dafür möglichst wenig Kohlenhydrate zu sich nahm. Die Genanalyse habe dann ergeben, dass sie eigentlich mehr Kohlenhydrate und dafür weniger Fett zu sich nehmen müsse – woraufhin sie 26 Kilogramm abgenommen habe. Eine andere Programmteilnehmerin habe sogar 28 Kilogramm abgenommen und nach rund dreieinhalb Jahren sogar ihre Insulinzufuhr auf Null reduzieren können.
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