EU unterstützt digitales Projekt

KI-Lösungen für Menschen mit Diabetes

Neue digitale Lösungen für die Betreuung von insulinpflichtigen Diabetikern versucht ein internationales Konsortium mit zwölf Partnern aus sieben Ländern zu entwickeln. Vier deutsche Institute sind dabei.

Das im Juni gestartete Forschungsprojekt MELISSA will auf der Grundlage von Künstlicher Intelligenz (KI) neue Akzente bei der Behandlung von Diabetes setzen. MELISSA steht für „Mobile Artificial Intelligence Solution for Diabetes Adapted Care“. Koordiniert wird das Projekt von der Universität Maastricht.

Digitale Plattform wird etabliert und validiert

In einem ersten Schritt will das Konsortium eine digitale Plattform etablieren, die bestehende Anwen­dun­gen von KI für das Management von Diabetes bereitstellt. Diese soll es Menschen mit Diabetes ermöglichen, die Kontrolle des Blutzuckers zu verbessern und das Risiko kurz- und langfristiger diabetesbedingter Komplikationen zu reduzieren. Sobald die Plattform steht, wird sie im Rahmen einer klinischen Studie validiert, an der mit Insulin be­handelte Diabetiker aus Dänemark, Deutschland, Griechenland und den Niederlanden teilnehmen.

„Die Patienten erhalten entweder die Behandlung mit der mobilen App oder die bisherige Therapie“, so der Diabetologe Prof. Dr. med. Peter Mertens aus Magdeburg. Die KI nutze mehrere bereits auf dem Markt etablierte Smarttechnologien und vereine diese in einer mobilen Anwendung, sodass gemeinsam mit einer kontinuierlichen Glukoseüberwachung eine hoch individualisierte Therapie etabliert werden könne.

KI-gestützte Lösungen für eine personalisierte Behandlung

 „Diese hochkomplexe Form der Behandlung wirkt sich stark auf den Alltag von Menschen mit Diabetes aus und erfordert von ihnen einen erheblichen Aufwand und Einsatz. Die Einführung von KI-gestützten Lösungen für eine personalisierte Behandlung und Pflege verspricht deshalb einen Wendepunkt.", so Mertens. Die Europäische Union fördert das Vorhaben in den nächsten vier Jahren mit rund 5,9 Millionen Euro.