„Regelmäßige Bewegung kann Menschen mit Diabetes helfen, ihre Blutzuckerziele zu erreichen, ihre Körperzusammensetzung und Fitness zu verbessern und ihr Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu verringern, das bei Menschen mit Typ-1-Diabetes erhöht ist. Viele Menschen mit Typ-1-Diabetes sind aber übergewichtig und bewegen sich zu wenig“, erklärte die Referentin einer schottischen Forschergruppe, die ihre Daten im September in Madrid präsentierte.
Faktoren, die körperlicher Aktivität im Weg stehen
Die Wissenschaftler aus dem schottischen Dundee wollte wissen, warum sich viele Erwachsene mit Diabetes Typ 1 zu wenig bewegen. Dafür befragten sie knapp 500 Typ-1-Diabetiker aus Schottland und anderen Ländern. Alle erhielten einen anonymisierten Fragebogen. Die Probanden wurden darin gebeten, auf einer 7-stufigen Skala die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, dass bestimmte Faktoren sie im kommenden halben Jahr von regelmäßiger körperlicher Betätigung abhalten würden.
Zu diesen Punkten zählten die Angst über den Verlust der Kontrolle über den Diabetes, das Risiko einer Unterzuckerung, Sorgen vor Müdigkeit oder sich zu verletzen, ein geringes Fitnessniveau und fehlende soziale Unterstützung.
Wer besser informiert ist, macht häufiger Sport
Hierbei zeigte sich, dass viele Menschen mit Diabetes Typ 1 trotz aller technologischen Fortschritte immer noch die Befürchtung haben, beim Sport in Unterzucker zu fallen. Diejenigen, die am besten wussten, wie wichtig die Anpassung der Insulinmenge vor und nach dem Sport sowie die Anpassung der Kohlenhydratzufuhr für den Sport ist, hatten weniger Angst als diejenigen, die weniger Ahnung von diesen Zusammenhängen hatten.
Vor dem Sport sollte der Blutzuckerwert am besten zwischen 130 bis 180 mg/dl liegen. Bei einem Blutzuckerspiegel unter 90 oder über 250 mg/dl sollte man auf das Training verzichten und den Wert in einen sicheren Bereich bringen.
Während längerer Trainingsintervalle am besten zwischendurch eine Pause einlegen und den Blutzucker kontrollieren. Es empfiehlt sich immer ein Stück Traubenzucker oder ein Stück Obst für Notfälle dabeihaben.
Nach dem Training den Blutzucker erneut messen. Auch Stunden danach kann der Blutzuckerwert noch sinken.
Forderung nach besserer Aufklärung
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir als Mediziner unsere Patienten noch besser darüber aufklären müssen, wie sich der Insulinbedarf bei sportlicher Betätigung verändert, damit die Betroffenen sich sicher und ohne Angst bewegen können“, so die Referentin.