Koffein im Blut wirkt sich positiv aus

Kaffee hat Einfluss auf den BMI und das Risiko für Diabetes

Koffein wirkt sich laut einer Studie aus Schweden auf den Anteil an Körperfett, das Gewicht und auch auf das Risiko für Diabetes aus. Ungebremst Kaffee zu trinken, empfehlen die Autoren trotzdem nicht.

Über den Zusammenhang von Koffein und Diabetes gibt es bereits diverse Studien. Ältere Daten zeigen, dass drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag das Risiko an Diabetes-Typ-2 zu erkranken, vermindern können. Diese Untersuchungen waren allerdings allesamt Beobachtungsstudien. Das bedeutet zwar, dass bestimmte Faktoren (wie hier Koffein und Diabetes) korrelieren. Dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen, kann dabei jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Menschen verstoffwechseln Koffein unterschiedlich schnell

Die kürzlich erschienene Studie aus Schweden verwendet eine andere Methode, die sogenannte Mendelsche Randomisierung. Dabei untermauern genetische Varianten den kausalen Zusammenhang. Menschen verstoffwechseln je nach angeborener Genvariante Koffein unterschiedlich schnell. Wer Koffein langsamer abbaut, trinkt im Schnitt weniger Kaffee, hat aber trotzdem mehr Koffein im Blut als jemand, der Koffein schnell verstoffwechselt. Die Autoren verwendeten diese Genvarianten, um den genetisch vorbestimmten Koffeinspiegel im Blut von knapp 10.000 Kaffeetrinkern zu bestimmen, die bereits an mehreren Langzeitstudien teilgenommen hatten.  

Hoher Koffeinspiegel im Blut - seltener Diabetes

Hierbei zeigte sich, dass ein höherer Spiegel von Koffein im Blut mit einem niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) und mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden waren. Koffein erhöht den Stoffwechsel, bremst den Appetit und steigert die Fettverbrennung. Wer eine große Tasse Kaffee mit rund 100 mg Koffein pro Tag konsumiert, verbraucht damit in etwa 100 Kalorien mehr. Die Methode der Mendelsche Randomisierung wurde verwendet, um herauszufinden, ob das verminderte Risiko für Diabetes durch Koffein nicht eine Folge des geringeren BMI ist. Das Ergebnis: Die Gewichtsabnahme macht rund 40 Prozent der Wirkung auf Diabetes aus. Das bedeutet, dass Koffein an sich aber auch eine Wirkung auf das Risiko für Diabetes hat.

Mehr Kaffee trinken trotzdem nicht empfehlenswert

Es gibt also Hinweise darauf, dass Koffein an sich das Risiko für Diabetes senken kann. Die Autoren betonen allerdings explizit, dass man aufgrund der Daten dieser Studie seinen Kaffeekonsum nicht über die empfohlene Menge hinaus erhöhen sollte. „Koffein hat nicht nur potenziell positive Wirkungen, sondern kann bei übermäßigem Konsum auch schädliche Auswirkungen haben", so die Autoren. Denkbar wären aber weitere Studien, in denen kalorienfreie koffeinhaltige Getränke eingesetzt werden könnten, um zu prüfen, ob diese das Risiko für Übergewicht und Diabetes tatsächlich senken können.