Risiko für Infarkt bereits in jüngeren Jahren

Diabetes Typ 1 geht auch aufs Herz

Zucker schadet den Gefäßen. Deswegen altert das Gefäßsystem von Menschen mit Typ-1-Diabetes schneller als bei anderen Menschen. Schon relativ früh im Leben können Infarkte auftreten.


Wer an Diabetes Typ 1 erkrankt ist, lebt rein statistisch kürzer als jemand ohne Diabetes. Rund 14 Jahre früher sterben Männer und knapp 18 Jahre Frauen, bei denen die Erkrankung bereits im Kleinkind- oder Grundschulalter aufgetreten ist.
Risiken

Frauen stärker betroffen als Männer

Viele Jahre stand - was das Risiko für Infarkte betrifft - Diabetes Typ 2 im Vordergrund von Forschungsvorhaben. Diese Daten können aber nicht ohne Weiteres auf Diabetes Typ 1 übertragen werden. Auswertungen zeigen, dass es bei Menschen mit Diabetes Typ 1 bereits ab Mitte 40 zu Herzproblemen kommen kann, bei Frauen häufiger als bei Männern.

Internet-Rechner schätzt Risiko ein

Um das Risiko für einen Infarkt besser einschätzen zu können, empfehlen Fachleute den Internet-RechnerSteno-type 1 Risk Calculator“, bei dem auch das Alter, das Geschlecht, die Diabetesdauer und die Nierenfunktion berücksichtigt werden, ebenso wie Rauchen oder körperliche Aktivität. Demnach lässt sich das Zehnjahres-Risiko für Herzerkrankungen ziemlich zuverlässig bestimmen.

Blutzuckereinstellung von entscheidender Bedeutung

Besonders schützend ist eine möglichst frühe Einstellung des Glukosestoffwechsels. Langzeitstudien aus Schweden zeigen, dass sich so das Risiko für Herzerkrankungen sich um über 40 Prozent senken lässt. Die strenge Blutzuckereinstellung bleibt jedoch ein Balanceakt. Auch zu niedrige Zuckerwerte schaden dem Herzkreislauf-System. Insulinpumpen-Systeme sind hier eine große Hilfe. 

Ein wichtiger Indikator ist auch der Zustand der Nieren. Nach 20 Jahren Diabetes Typ 1 weist jeder dritte Mensch mit Nierenproblemen auch eine koronare Herzkrankheit auf. Bei wem die Nieren gesund sind, der hat ein deutlich niedrigeres Risiko.