Fettgewebe, Bauchspeicheldrüse und Leber untersucht

Computertomografie gibt Hinweise auf Diabetes Typ 2

Aufnahmen des Bauchraums mithilfe von Computertomografen (CT) werden aus verschiedensten Gründen angefertigt. Bestimmte Merkmale der Bilder geben einen Hinweis auf Diabetes Typ 2.

Computertomografien werden aus ganz verschiedenen medizinischen Gründen angefertigt. Überlegungen gehen unter anderem sogar dahin, diese Methode künftig zur Darmkrebsfrüherkennung einzusetzen. US-Forscher haben entdeckt, dass die Kombination bestimmter Merkmale auf Diabetes Typ 2 hindeutet und haben daraus einen Algorithmus entwickelt. Damit wäre theoretisch eine Diagnose beim Radiologen möglich, bevor der Hausarzt anhand erhöhter Blutzuckerwerte die Diagnose stellt.

Messung des Fettgewebes um die Organe

Die Wissenschaftler werteten die Aufnahmen von knapp 9.000 Personen aus, die alle an einer Darmkrebsvorsorge teilgenommen hatten. Dank einer rechnergestützten Analyse eines CT des Bauchraums wurde das Ausmaß des Fettgewebes bestimmt, das bei vielen Menschen mit Typ-2-Diabetes im Bauchraum und auch innerhalb der Organe reichlich vorhanden ist.

 

Wie funktioniert Computertomografie?

Die Computertomografie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren, das auf Röntgenstrahlung basiert. Eine Röntgenröhre dreht sich dabei um den liegenden Patienten. Dabei durchdringen Röntgenstrahlen den Körper. Je nach Dichte des Gewebes werden diese Strahlen unterschiedlich stark abgeschwächt. Gewebe hoher Dichte erscheint auf den Aufnahmen hell, Gewebe niedriger Dichte dagegen dunkel. Die Röntgenstrahlen werden aufgefangen und im Anschluss berechnet ein Rechner mithilfe der einzelnen Aufnahmen dreidimensionale Bilder. Über einen Computertomografen verfügt fast jedes Krankenhaus. Deswegen gehört diese Methode zum Standard, was die Diagnose verschiedenster Krankheiten betrifft, auch wenn das Verfahren mit einer gewissen Strahlenbelastung einhergeht.

 

Kombination verschiedener Merkmale lässt Diabetes erahnen

Den wichtigsten Hinweis auf Typ-2-Diabetes gab eine veränderte Absorption der Röntgen-strahlen in der Bauchspeicheldrüse. Unterschiedlich war auch die Fettmenge im Bauchraum. Die von den Autoren der Studie entwickelte Software beinhaltete neben Fettmessungen die Aufnahmen der Bauchspeicheldrüse, die Menge an Plaques in den Gefäßen auf Höhe der Lendenwirbelsäule und Aufnahmen der Leber. Kombiniert mit dem Body-Mass-Index wurde die Wahrscheinlichkeit für Diabetes Typ 2 bestimmt.

Fettgewebe eklatanter Risikofaktor

Die CT-Untersuchung erahnte so Typ-2-Diabetes oft bereits vor der klinischen Diagnose. Die Ergebnisse dieser Studie werden sicher nicht dazu führen, dass Diabetes künftig mittels CT diagnostiziert wird. Aber die Daten zeigen deutlich, welcher Risikofaktor Fettgewebe im Bauchraum für die Entstehung von Diabetes ist.