CO2-Emission durch Produktion von Lebensmitteln

Welchen ökologischen Fußabdruck hat welche Ernährungsform?

Veganer, Vegetarier, Pescetarier, Flexitarier oder Allesesser? Meistens geht es bei der Frage der Ernährung um gesundheitliche Aspekte. Doch welche Art sich zu ernähren hat welchen ökologischen Fußabdruck?

„Der Klimawandel ist wohl eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Viele Menschen sind daran interessiert, zu einer pflanzlichen Ernährung zu wechseln. Die würde den ökologischen Fußabdruck verkleinern und wäre zudem gesund", so die Autoren einer kürzlich veröffentlichten Studie aus den USA. Aber gibt es auch einen klimafreundlichen Weg, ohne komplett auf Fleisch zu verzichten.

Man weiß, dass rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen aus der Produktion von Lebensmitteln stammt. Laut den Daten Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gehen 14,5 Prozent aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen auf das Konto der Nutztierhaltung. Die Produktion von Rindfleisch ist dabei einer der größten Verursacher.

US-Forscher haben jetzt den CO2-Fußabdruck von verschiedenen Ernährungsformen miteinander verglichen, in dem sie das Essverhalten von über 16.000 Erwachsenen untersuchten. Unterteilt wurde die Ernährung in vegan, vegetarisch, pescetarisch, Paleo- und Keto-Ernährung sowie alle anderen Ernährungsweisen, die sie als „omnivore Ernährung“ bezeichneten.

Hitliste der Klimakiller

  1. Butter (für 1 kg Butter werden ca. 24 kg CO2-Äquivalente ausgestoßen)
  2. Rindfleisch
  3. Käse und Sahne
  4. Pommes aus der Tiefkühltruhe (aufwendige Herstellung, für die extrem viel Energie benötigt wird)
  5. Schokolade (für den Anbau von Kakao wird viel Wasser benötigt)
  6. Schweinfleisch und Geflügelfleisch

 

Quelle: Zukunftsfelder Agrarforum Leipzig

Keto- und Paleo-Ernährung fallen in Sachen CO2 schwer ins Gewicht

Wie zu erwarten, ist eine vegane Ernährung CO2-technisch die günstigste Variante. Wer sich völlig frei von tierischen Lebensmitteln ernährt, erzeugt nur das Äquivalent von 0,69 kg CO2 pro 1.000 verbrauchter Kalorien. Am anderen Ende liegt die Keto-Ernährung, die sehr fettreich und kohlenhydratarm ist. Sie erzeugt das Äquivalent von 2,91 kg CO2 pro 1.000 verzehrter Kalorien. Damit ist die CO2-Emission mehr als vierfach so hoch wie bei veganer Ernährung.

Die zweitungünstigste Ernährungsform ist die Paleo-Ernährung, die auf Fleisch, Nüsse und Gemüse setzt und Getreide und Bohnen weglässt und mit 2,62 kg CO2 ebenfalls einen hohen Fußabdruck aufweist. Relativ günstig ist eine vegetarische Ernährung mit 1,16 kg CO2 und eine pescetarische Ernährung ohne Fleisch aber mit Fisch mit einem Äquivalent von 1,66 kg CO2.

Umstellung von „Allesessern“ auf Mittelmeerkost als guter und gesunder Kompromiss

Doch wie sieht es bei den „Allesessern“ aus, die rund 86 Prozent der Studienteilnehmer ausmachten? Die Omnivoren liegen in Bezug auf Nachhaltigkeit mit 2,23 kg CO2 genau in der Mitte der untersuchten Ernährungsformen. „Wenn an einem Tag ein Drittel der Allesfresser eine vegetarische Ernährung mit 2.000 kcal zu sich nähme, entsprächen die Einsparungen - bei gleichzeitiger Verlagerung der heimischen Produktion - der Einsparung von 340 Millionen Pkw-Kilometern“, rechnen die Forscher vor.

Bereits mit einer Umstellung auf eine mediterrane Ernährung mit Schwerpunkt auf Gemüse und wenig Fleisch und Fisch wäre in puncto CO2 viel erreicht, auch aus gesundheitlichem Standpunkt.