Eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D scheint tatsächlich vor Diabetes vom Typ 2 zu schützen, so das Ergebnis einer groß angelegten Studie aus Japan*. Bei über 4.700 Menschen im Alter zwischen 34 und 69 Jahren wurden im Rahmen von Arbeitsuntersuchungen die Blutwerte gemessen und dabei die Vitamin-D-Spiegel erfasst.
Risiko für Diabetes um die Hälfte reduziert
Fünf Jahre später wurde nachgesehen, wie viele Studienteilnehmer einen Diabetes entwickelt hatten und in Relation zum eigenen Vitamin-D-Wert gesetzt. Hier zeigte sich eine umgekehrte Korrelation. Je höher die Vitamin-D-Werte, umso seltener trat Diabetes auf. Teilnehmer mit hohen Vitamin-D-Werten entwickelten nur halb so oft Diabetes. Dieser Zusammenhang war sogar noch ausgeprägter bei denjenigen, die in den Wintermonaten mit wenig Sonnenlicht untersucht wurden.
Vitamin D ist das einzige Vitamin, bei dem die Versorgung nicht in erster Linie über die Ernährung, sondern über die Sonne erfolgt. Durch direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut stellt der Körper Vitamin D her. Entscheidend ist dafür die Intensität der im Sonnenlicht enthaltenen UV-B-Strahlung, die auch für die Bräunung der Haut mit verantwortlich ist.
Verantwortlich ist unsere Lebensweise in geschlossenen Räumen
Unsere Lebensweise, bei der wir uns einen Großteil des Tages in geschlossenen Räumen aufhalten, sorgt dafür, dass besonders in den nördlichen Industrienationen die meisten Menschen selbst im Sommer sehr niedrige Werte an Vitamin Dl aufweisen.
Wann tatsächlich ein Mangel vorliegt, darüber streiten sich die Fachleute. In den letzten Jahren sind aber eine Reihe von Studien erschienen, die einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Diabetes vom Typ2 und niedrigen Werten an Vitamin D sehen. Andere Studien wiederum widerlegen diese Hypothese.
Vitamin muss frühzeitig eingenommen werden
Des Rätsels Lösung scheint wohl darin zu liegen, in welchem Stadium Vitamin D eingenommen wird. Der entscheidende Punkt ist, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel nicht erst eingenommen wird, wenn schon ein Prädiabetes vorliegt, sondern bereits früher, wenn die Zellen der Bauchspeicheldrüse noch völlig in Ordnung sind. Bei keinem der Teilnehmer der vorliegenden Studie lag bereits eine Vorstufe von Diabetes vor, wie das in einer anderen Studie der Fall war, in der Vitamin D keinen schützenden Effekt zeigte**. Das Vitamin hat offensichtlich einen sehr langfristigen Effekt auf die Entwicklung einer Insulinresistenz.
*https://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(19)30221-3/fulltext
** https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1900906