Blinder Fleck in der Psychologie

DEBBI-Studie: Gestörtes Essverhalten bei Menschen mit Diabetes Typ 1

Studienteilnehmende gesucht! Problematischem Essverhalten – bis hin zu Essstörungen – wird in der psychosozialen Diabetesforschung bislang leider wenig Beachtung geschenkt. Eine Online-Studie mit Menschen mit Diabetes Typ 1 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz nähert sich dem Thema nun wissenschaftlich.

Psychologin Lilli-Sophie Priesterroth forscht an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zu problematischem Essverhalten und Essstörungen bei Typ-1-Diabetes. Ziel ihrer Studie namens „DEBBI“ („Dysfunktionales Essverhalten und Essstörungen bei Diabetes Typ I“) ist es, Risiko- und Schutzfaktoren für das Auftreten von problematischem Essverhalten und Essstörungen bei Menschen mit Typ-1-Diabetes zu identifizieren und so die Versorgung langfristig zu verbessern.

 

 

Teilnahme online - Fragebogen anonym

Um fundierte Aussagen machen zu können, braucht es viele motivierte Teilnehmende mit einem Diabetes Typ 1. In der vollständig anonymen Online-Studie werden eine Reihe Fragebögen beantwortet, unter anderem zum Essverhalten und zum psychischen Wohlbefinden.

Die Teilnahme dauert ca. 30 Minuten und kann bequem am PC, Laptop oder Smartphone erfolgen. Selbstverständlich kann zwischendurch pausiert werden, sollte die Konzentration nachlassen. Um Entwicklungen mit der Zeit nachverfolgen zu können, werden die Teilnehmenden nach sechs, 12 und 18 Monaten erneut via E-Mail um eine (freiwillige) Teilnahme gebeten.

„Leider wurde dem Auftreten von problematischem Essverhalten bei Typ-1-Diabetes, beispielsweise dem Insulin-Purging*, in der Forschung vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt. Das ist aber unbedingt notwendig, um die psychosoziale Versorgung von Menschen mit Typ-1-Diabetes langfristig zu verbessern und Betroffene bestmöglich zu unterstützen. Als Psychologin widme ich meine Doktorarbeit deshalb genau diesem Thema.“ 

– Lilli-Sophie Priesterroth

Für die Studie werden Teilnehmende aller Geschlechter gesucht und auch Personen, die keine Probleme mit dem Essen haben! Teilnahmevoraussetzungen sind lediglich Volljährigkeit und ein seit mind. einem Jahr diagnostizierter Diabetes Typ 1.

Bei Fragen zur Studie und zur Teilnahme steht  Lilli-Sophie Priesterroth gern zur Verfügung:

Lilli-Sophie Priesterroth, M. Sc. Psychologie
Abteilung Gesundheitspsychologie JGU Mainz

Website

 

*Was ist "Insulin-Purging"?

Der Begriff „Insulin-Purging“ (von engl. "to purge" = "reinigen", aber auch "ausräumen", "befreien")  beschreibt eine bewusste Verringerung der Insulingabe mit dem Ziel abzunehmen. Menschen mit Typ-1-Diabetes spritzen sich dabei absichtlich weniger Insulin als notwendig oder stellen die Insulingaben zeitweise ganz ein. Dadurch bleiben mehr Kohlenhydrate im Blut und die nicht verwerteten Kalorien werden über den Urin ausgeschieden. Wie bei einem unbehandelten Diabetes führt dies zu einem - ggf. starken - Gewichtsverlust.