Aktuelle Studie aus Korea

Schützt gute Zahnpflege vor Typ-2-Diabetes?

Menschen, die sich zwei bis drei Mal am Tag die Zähne putzen, erkranken laut einer südkoreanischen Studie seltener an Typ-2-Diabetes.

Die Bevölkerung von Südkorea hat relativ gute Zähne. Acht von zehn Koreaner putzen sich mindestens zwei Mal am Tag die Zähne und nur jedem vierten Bewohner über 50 fehlen ein oder mehrere Zähne.

Das mag zumindest teilweise daran liegen, dass in diesem asiatischen Land die staatliche Krankenversicherung alle Erwachsenen alle zwei Jahre zu einer Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt aufruft. Der Zahnarzt kontrolliert dann die Zähne und stellt auch Fragen zur Mundhygiene.

Parodontitis erhöht Risiko für Diabetes

Typ-2-Diabetes ist auch in Südkorea ein großes Problem. Die Ergebnisse der aktuellen Veröffentlichung weisen aber darauf hin, dass diejenigen, die sich drei Mal am Tag die Zähne putzen, um rund acht Prozent seltener an Diabetes leiden.

Wie die Daten außerdem zeigen, erkranken diejenigen, die ihre Zähne nicht so gut pflegen, deutlich häufiger an Diabetes vom Typ 2. Das heißt, unter den Personen mit Parodontitis oder Zahnlücken befanden sich überdurchschnittlich viele Menschen mit Diabetes.

Viele Zahnlücken – häufiger Diabetes

Genauer gesagt: Wer von Parodontitis betroffen ist, hat ein um rund neun Prozent höheres Risiko für Diabetes. Wem viele Zähne, nämlich mindestens 15 Stück, fehlen, hat ein zu 21 Prozent höheres Risiko für Diabetes. Besonders ausgeprägt ist dieser Zusammenhang bei jüngeren Menschen.

Parodontitis – umgangssprachlich auch als Parodontose bezeichnet – ist ein entzündlicher Prozess des Gewebes rund um die Zähne. Diese ständige Entzündung zerstört mit der Zeit Zahnfleisch und Knochen.

Dauerhafte Entzündungen schaden

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die dauerhaften Entzündungen im Mund auf den gesamten Körper übergehen. Aktuelle Forschungsarbeiten bringen nämlich immer wieder Diabetes vom Typ 2 mit Entzündungsreaktionen in Verbindung. Bekannt ist, dass bei jeder Mahlzeit Zuckerstoffwechsel und Entzündungen ineinandergreifen. Verantwortlich dafür sind Bakterien, die mit jeder Mahlzeit in den Körper gelangen. Die gegessene Zuckermenge spielt dabei eine wesentliche Rolle und hindert den Körper daran, mit diesen Bakterien fertig zu werden.

Eine andere Erklärung wäre aber auch, dass Menschen mit schlechten Zähnen vermutlich viel mehr Zucker essen und deswegen ein höheres Risiko für Diabetes haben, als Menschen, die sich gesund ernähren.