Language Matters Diabetes
Die Art wie über Diabetes gesprochen wird, hat einen großen Einfluss darauf, wie Menschen mit dieser Erkrankung sich fühlen und auch wie sie von der Gesellschaft gesehen und behandelt werden. Ausgehend von englischsprachigen Ländern hat sich „Language Matters Diabetes“ zu einer globalen Bewegung entwickelt, die nun auch in Deutschland angekommen ist.
„Wenn Sie nichts an Ihrem Lebensstil ändern, drohen Ihnen Herzinfarkt, Schlaganfall, Blindheit oder eine Amputation!“, „Ihr Zuckerwert ist aber mal wieder ganz schlecht“ oder „Sie müssten sich deutlich mehr bewegen“ sind Sätze, die viele Menschen mit Diabetes immer wieder hören. Sprache kann verletzen, Druck ausüben und damit das Gegenteil dessen erreichen, was erreicht werden soll. Dies wirkt sich nachteilig auf das Diabetesmanagement aus.
Respektvolle Sprache unterstützt die Selbstfürsorge
Wie Ärzte und andere Angehörige von Gesundheitsberufen mit ihren Patienten sprechen, hat einen großen Einfluss, im positiven wie im negativen Sinn. Eine respektvolle und werteorientierte Sprache kann Ängste abbauen, Vertrauen schaffen und aufklären. Damit wird die Selbstfürsorge unterstützt.
Die Diabetologie ist die erste medizinischen Fachrichtung, in der sich unter anderem mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und der Diabetes Online Community #dedoc° Behandelnde und mit Diabetes lebende Menschen zusammengefunden haben, um gemeinsam ein Positionspapier zu sensibler Sprache zu entwickeln.
Bewusstsein für die Sprache im Zusammenhang mit Diabetes schaffen
„Mit unserem Positionspapier möchten wir ein erhöhtes Bewusstsein für die Sprache im Zusammenhang mit Diabetes schaffen und für einen diskriminierungs- und stigmatisierungsfreien Sprachgebrauch plädieren“, erklärte die Co-Autorin und Diabetologin Dr. med. Katarina Braune aus Berlin.
Das Schriftstück wurde von Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes in Zusammenarbeit mit Experten aus den Fachgesellschaften erstellt und wendet sich sowohl an Menschen mit Diabetes und deren Angehörige, als auch an Fachpersonal der verschiedenen Gesundheitsberufe und alle anderen Berufsgruppen, die in ihrem Alltag mit Menschen mit Diabetes zu tun haben.
Entscheidungen von Menschen mit Diabetes respektieren
Menschen mit Diabetes treffen jeden Tag im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung selbstständige und eigenverantwortliche Entscheidungen, die von den Ärzten akzeptiert werden sollten. Eine respektvolle Sprache sollte dazu beitragen, den Anforderungen, die der Diabetes stellt, in Einklang mit den Wünschen des Einzelnen zu bringen.
Sprache drückt Haltung gegenüber Menschen mit Diabetes aus
Genauso wichtig sind die richtigen Worte aber auch in der Kommunikation zwischen ärztlichem Personal und anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Die Art wie das medizinische Personal miteinander spricht, beeinflusst die Qualität der Behandlung von Diabetes. Dazu Prof. Dr. med. Andreas Fritsche von der DDG: „In der Art, wie auch die Berufsgruppen im Gesundheitswesen über Menschen mit Diabetes sprechen, offenbart sich die Einstellung gegenüber dieser Erkrankung“. Er appelliert daher auch beim ärztlichen Personal an eine höhere Sensibilität und hin zu einem gelegentlichen Reflektieren über manchen Sprachgebrauch im Hinblick auf Diabetes.
„Ein sensibler Sprachgebrauch drückt eine Haltung gegenüber Menschen mit Diabetes aus“ unterstreicht auch Prof. Dr. Bernd Kulzer von der DDG. Daher sollte die Kommunikation von Behandelnden gegenüber Menschen mit Diabetes respektvoll sein und anerkennen, dass die wesentlichen Therapieentscheidungen tagtäglich von ihnen eigenständig getroffen werden. „Das kann nicht belehrend von oben herab, sondern nur auf Augenhöhe gelingen!“

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