Ein Hustenstiller gegen Diabetes?
Der Wirkstoff Dextromethorphan ist in vielen Hustenstillern enthalten. Die Substanz schützt aber auch die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse und senkt den Blutzucker. Leider mit Nebenwirkungen. Jetzt wurde die Substanz abgewandelt und damit verträglicher gemacht.
Dextromethorphan ist ein bekannter Hustenstiller. Studien zeigen, dass der Wirkstoff auch den Blutzucker senken kann. Damit wäre die Substanz ein Kandidat für die Entwicklung eines neuen Medikaments gegen Diabetes. Leider wirkt die chemisch mit Morphium verwandte Substanz auch auf das Gehirn und verursacht Schwindel und Müdigkeit.
Am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf wurde Dextromethorphan jetzt chemisch so verändert, dass der Wirkstoff nicht mehr die Bluthirnschranke passiert und damit nicht auf das Gehirn wirken kann, seine positiven Wirkungen aber trotzdem voll entfaltet.
Wirkung gegen Diabetes auch bei veränderter Substanz
Doch behält der modifizierte Wirkstoff auch seine Wirkung gegen Diabetes? Die Forscher untersuchten die Substanz im Labor an isolierten Inselzellen. Tatsächlich konnten auch durch die veränderte chemische Struktur die Inselzellen gerettet werden. In Versuchen an Mäusen zeigte sich, dass auch das abgeänderte Dextromethorphan den Blutzucker senkt.
Im Tierversuch keine Verhaltensveränderungen beobachtet
Im Vergleich zum ursprünglichen Wirkstoff gelangten die Derivate in deutlich geringeren Konzentrationen ins Gehirn. Auch zeigten die Mäuse keine Verhaltensänderungen nach der Gabe. Die behandelten Mäuse hielten sich genauso lange auf einer rotierenden Stange, wie Mäuse die eine Kontrollinjektion bekamen. Zum Vergleich: Mäuse, die den unveränderten Wirkstoff bekamen, konnten weniger lange auf der Stange laufen.
US-Patent angemeldet
„Die Beobachtung, dass die neuen Wirkstoffe deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen, macht sie zu interessanten Kandidaten für die Zukunft der Diabetestherapie“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrum.
Für die modifizierten Wirkstoffe haben Lammert und sein Team bereits ein US-Patent erhalten. Ziel ist es nun, diese Wirkstoffe weiter in Richtung Arzneimittel zu entwickeln.

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