Diabetes und Zöliakie: Komplizierte Alltagsbegleiter im Fokus
Die Autoimmunerkrankungen Diabetes Typ 1 und Zöliakie kommen vergleichsweise häufig zusammen vor. Bei einer DIA AID live-Veranstaltung gaben Corinna Dinse und Kristina Hewelt von der Deutschen Zöliakie Gesellschaft viele nützliche Ratschläge und Hinweise.
Wer an Zöliakie erkrankt ist, muss genau hinschauen. Hafermehl ist beispielsweise eigentlich glutenfrei und daher unbedenklich. Durch den Produktionsprozess kommt es allerdings häufig zu gewissen Vermischungen mit anderen Mehlen. Und wenn man sich vor Augen führt, dass bei Zöliakie bereits 0,125 Gramm Weizenmehl Beschwerden auslösen, die Dünndarmschleimhaut schädigen und die Gefahr von Folgeerkrankungen erhöhen können, müsse handelsübliches Hafermehl als glutenhaltig betrachtet werden und kommt daher nicht in Frage. Lediglich speziell als glutenfrei gekennzeichneter Hafer, bei dessen Produktion penibel auf die Vermeidung von Kontaminationen durch glutenhaltige Getreidesorten geachtet wird, dürfe verwendet werden.
Zöliakie und Diabetes
Auf diesen und andere Aspekte des Lebens mit Zöliakie machten Corinna Dinse und Kristina Hewelt von der Deutschen Zöliakie Gesellschaft im Rahmen der jüngsten DIA AID live-Veranstaltung aufmerksam. Grundsätzlich, so die beiden zuletzt auch beim Typ-F-Wochenende in Obernkirchen mit vielen Ratschlägen sehr hilfreichen Expertinnen, könne man die Angelegenheit ungefähr so zusammenfassen: Wer Diabetes habe, dürfe alles essen, müsse aber genau darauf achten, wie viel – wohingegen Menschen mit Zöliakie so viel essen dürften, wie sie wollten, dafür aber genau darauf achten müssten, was sie da zu sich nehmen.
Nun ist es allerdings so, dass es einen vergleichsweise hohen Überschneidungsgrad bei Menschen mit Zöliakie und Typ-1-Diabetes gibt: Laut einer gleichermaßen umfangreichen wie informativen und von Corinna und Kristina kundig ergänzten Präsentation haben in Deutschland etwa 0,4 Prozent der Menschen einen Typ-1-Diabetes und rund ein Prozent der Menschen Zöliakie. Allerdings leiden immerhin gut 5 bis 7 Prozent der Typ-1-Diabetikerinnen und -Diabetiker zusätzlich auch an Zöliakie.
Ernährung bei Zöliakie
Wer von Zöliakie betroffen ist, muss also auf Gluten in der Ernährung verzichten. Und das ist im Alltag gar nicht so einfach zu bewerkstelligen, vor allem unterwegs. Denn während es beim Kochen zu Hause noch halbwegs gut funktioniert, in Sachen Gluten den Überblick zu behalten, sieht das bei der spontanen Verpflegung bei Ausflügen oder beim essen gehen schon ganz anders aus. Der spontane Gang zum Bäcker komme beispielsweise auf keinen Fall in Frage. Und bisweilen das Leben mit Zöliakie auch ganz einfach Verzicht auf liebgewonnene Speisen. Corinna berichtete in diesem Zusammenhang davon, wie sie sich im Rahmen ihrer Zöliakie-Diagnose noch einmal zwei Monate „belasten“ – sich also ohne Gluten-Verzicht ernähren – musste bzw. durfte. Zu wissen, dass mit vielen der nun noch einmal gerne gegessenen Dinge dann in absehbarer Zeit für immer Schluss sein würde, sei durchaus hart gewesen.
Immerhin: Getrenntes Geschirr sei in Haushalten, in denen Menschen mit Zöliakie und Menschen ohne Zöliakie – die ihrerseits nicht komplett auf Gluten verzichten wollen – nicht nötig. Der Durchlauf einer handelsüblichen Geschirrspülmaschine reiche aus. Aber kompliziert werde es schon: So berichtete etwa die Mutter eines sechsjährigen Kindes mit Diabetes und Zöliakie im begleitenden Chat, dass dank CGM und Loop der Diabetes einfacher zu handeln sei als die Zöliakie.

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