Behandlung von Typ-2-Diabetes

Das Alter hat einen Einfluss auf die Wirkung von Diabetes-Medikamenten

Einige Medikamente wirken bei älteren Menschen mit Diabetes Typ 2 anders als bei jüngeren. Das Geschlecht hingegen scheint keine gravierende Rolle zu spielen.


Wirken die verschiedenen Medikamentengruppen wie SGLT-2-Hemmer, GLP-1-Rezeptoragonisten und Gliptine bei Frauen anders als bei Männern und spielt das Alter eine Rolle? Dieser Frage gingen Forscher aus Schottland nach und werteten dazu über 600 Studien aus, an denen Menschen mit Typ-2-Diabetes teilgenommen hatten.
 
Ob Mann oder Frau – das Geschlecht macht keinen Unterschied, wenn es um die Wirksamkeit von SGLT-2-Hemmern und GLP-1-Rezeptoragonisten geht, das Alter jedoch sehr wohl. Gemessen wurde die Wirksamkeit dieser Medikamente hinsichtlich der Senkung des Langzeitblutzuckers HbA1c und dem Schutz vor Herzerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

SGLT-2-Hemmer senken Blutzucker bei den Jüngeren deutlicher

SGLT-2-Hemmer wirken bei älteren Menschen mit Diabetes anders als bei jüngeren. Bei den Betagteren schützen sie das Herz besser als bei Jüngeren, senken allerdings den Blutzucker weniger effektiv.

GLP-1-Rezeptoragonisten senken Blutzucker bei den Älteren stärker

Anders sieht dies bei GLP-1-Rezeptoragonisten aus. Hinsichtlich der Kardioprotektion, also dem Schutz vor Herzerkrankungen, scheinen sie eher bei Jüngeren als bei den Älteren zu wirken. Aber was die Senkung des Blutzuckers betrifft, ist diese mit zunehmendem Alter effektiver.

Video: Alle Diabetes-Typ-2-Medikamente im Überblick

Gliptine senken Blutzucker bei älteren Menschen stärker

Die Medikamentengruppe der Gliptine senkten den Blutzucker bei den Älteren deutlicher als bei Jüngeren, jedoch nur in Kombination mit anderen Medikamenten. Hier spielt auch das Geschlecht eine Rolle, und zwar senken sie den Blutzucker bei Frauen etwas besser, allerdings nur, wenn sie kombiniert mit anderen Medikamenten eingenommen werden.

Die Medikamente im Überblick


SGLT-2-Hemmer

SGLT-2-Hemmer mit Handelsnamen wie Forxiga, Invokana, Jardiance, Steglatro und Zynquista sind Arzneistoffe, die ursprünglich als Antidiabetika zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurden. Ein Teil dieser Medikamente ist jedoch auch zur Behandlung von Herzschwäche und Niereninsuffizienz zugelassen. Diese Präparate werden auch als Gliflozine bezeichnet und senken über eine vermehrte Glucoseausschüttung den Blutzucker.


GLP-1-Rezeptoragonisten

Zu den GLP-1-Rezeptoragonisten gehören beispielsweise Medikamente wie Ozempic, Mounjaro, Trulicity und Saxenda. Diese Präparate regen die Ausschüttung von Insulin an und unterdrücken die von Glucagon.


Gliptine

Zu den Gliptinen, auch als DPP-4-Hemmer bezeichnet, zählen unter anderem Medikamente wie Januvia, Xelevia, Galvus, Jalra und Trajenta. Diese Substanzen beeinflussen den Blutzuckerspiegel indirekt, in dem sie den hormonellen Regelkreis der Insulinausschüttung beeinflussen.