Studie ergibt neue Informationen zu Vorstufe von Diabetes Typ 2

Bauchfett spielt wichtige Rolle bei Prädiabetes

Prädiabetes ist eine Vorstufe von Diabetes Typ 2. Durch gesunde Ernährung und vor allem Gewichtsabnahme kann man in diesem Stadium Diabetes effektiv verhindern. Besonders wichtig ist die Reduzierung von viszeralem Bauchfett, also dem Fett, das die Organe umgibt. Dies zeigt eine Studie des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung.


Man weiß mittlerweile, dass Typ-2-Diabetes durch eine starke Gewichtsreduktion wieder verschwinden kann. Noch besser ist es, schon früher zu handeln, nämlich dann, wenn Prädiabetes vorliegt. Dies ist wichtig, da auch Menschen mit Prädiabetes bereits Komplikationen an Herz, Nieren und Augen entwickeln können. Außerdem ist in diesem Stadium das Risiko für Diabetes Typ 2 deutlich erhöht.

Wann liegt Prädiabetes vor?

Ein Langzeitblutzuckerwert zwischen 5,8 und 6,4 Prozent deutet auf Prädiabetes hin. Wenn man es ganz genau wissen will, gibt ein oraler Glukosetoleranztest Auskunft. Hierbei trinkt man eine zuckerhaltige Lösung und misst davor und ein und zwei Stunden später den Blutzucker und auch den Insulingehalt im Blut. Manchmal sind nämlich die Glukosewerte im Normbereich, aber die Insulinwerte zu hoch, was auf den Beginn einer Insulin-Resistenz hindeutet.

Aktuelle Daten einer Studie des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung in Neuherberg bei München bestätigen den Nutzen einer Gewichtsabnahme zur Prävention von Diabetes bei Menschen mit Prädiabetes. Für dieses Ergebnis nahmen über 1.100 Personen mit Prädiabetes an einem einjährigen Programm zum Abnehmen teil. Es bestand aus gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher Betätigung.

Als die Forschenden sich die Werte der Teilnehmenden ansahen, die mindestens fünf Prozent ihres Gewichts abgenommen hatten, stellten sie fest: Ein Teil hatte keinen Prädiabetes mehr, andere schon noch - obwohl alle in gleichem Maße an Gewicht verloren hatten.

Unterhautfett oder Viszeralfett?

Unterhautfett ist der Schwimmring in der Taille, der gut zu greifen ist.

Viszeralfett hingegen sitzt in der Bauchhöhle und sammelt sich um die inneren Organe an.

Inneres Bauchfett beeinflusst den Stoffwechsel. Hier werden Botenstoffe gebildet, die Entzündungsprozesse in Gang setzen, Bluthochdruck fördern und eine Insulinresistenz begünstigen. Warum manche Menschen eher viszerales Bauchfett ansetzen und andere nur subkutanes Bauchfett, ist wissenschaftlich bislang noch nicht abschließend geklärt. Eine Rolle spielen Alter, Geschlecht sowie hormonelle und erbliche Faktoren. Männer haben öfters diese kritischen Fettansammlungen im Bauchraum. Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass je dicker der Bauch ist, sich auch umso mehr Fett um die inneren Organe angesammelt hat.

Bessere Insulinsensitivität durch weniger viszerales Bauchfett

Es scheint, als wäre es nicht der Gewichtsverlust an sich, der für das Verschwinden von Prädiabetes zuständig ist. Es zeigte sich, dass eine erhöhte Insulinsensitivität ausschlaggebend war. Die Teilnehmer mit einer höheren Sensitivität reagierten besser auf das körpereigene Insulin und hatten mehr viszerales Fett abgebaut. Viszerales Bauchfett liegt direkt in der Bauchhöhle und umgibt den Darm. Es kann die Insulinsensitivität beeinflussen, unter anderem durch eine Entzündungsreaktion im Fettgewebe.

Eine Gewichtsabnahme ist deswegen immer dann besonders günstig, wenn dabei das viszerale Bauchfett abgebaut wird. Die Wahrscheinlichkeit einer Remission, also Heilung von Prädiabetes steigt den aktuellen Ergebnissen zufolge, wenn neben einem Gewichtsverlust von mindestens fünf Prozent der Bauchumfang bei Frauen um mindestens vier und bei Männern um sieben Zentimeter reduziert wird.