Diabetes hat Auswirkungen auf eine Reihe von Körperorganen, beispielsweise die Nieren, die Augen oder die Nerven. Weniger bekannt sind die Folgen auf die Lunge. Zu hohe Blutzuckerwerte und zu viel Insulin im Blut schaden der Lungenfunktion, in dem sie einen negativen Einfluss auf die Muskelzellen der Atemwege haben.
Auch das in Kombination mit Typ-2-Diabetes häufig vorliegende Übergewicht hat Konsequenzen für die Atemwege. Wer zu dick ist, erkrankt häufiger an Asthma und die Krankheit lässt sich dann auch schlechter behandeln als bei Normalgewichtigen.
Zudem mehren sich die Hinweise darauf, dass einige Diabetes-Medikamente Einfluss auf Asthma haben können. Die neueren Medikamente wie GLP-1-Agonisten und SGLT-2-Hemmer zeigten sich diesbezüglich günstiger als Sulfonylharnstoffe.
Lungenerkrankungen beeinflussen den Stoffwechsel
Umgekehrt wirken sich chronische Lungenerkrankungen nachteilig auf Diabetes aus. Müssen zum Schutz der Lunge Kortikosteroide (etwa Cortison) eingesetzt werden, verschlechtert dies den Stoffwechsel. Kortikosteroide fungieren nämlich als Gegenspieler von Insulin und verschlechtern die Insulinsensitivität.
Wer an einer Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) leidet, hat zudem ein erhöhtes Risiko Diabetes zu entwickeln. Eine eingeschränkte Lungenfunktion erhöht das Risiko für Diabetes in den kommenden Jahren deutlich.
COPD und Diabetes

Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) erkranken häufiger an Diabetes als die Allgemeinbevölkerung. Vor allem innerhalb der ersten acht Jahre nach Auftreten der Lungenerkrankung ist das Risiko für Diabetes erhöht. Denn wird eine COPD mit einem Kortikosteroid behandelt, erhöhen sich oft die Blutzuckerwerte.