Schützender Einfluss von Phytoöstrogenen

Leinsamen senken Typ-2-Diabetes-Risiko

Lignane bieten laut einer langfristig angelegten Studie Schutz vor Diabetes Typ 2. Verantwortlich dafür sind die beispielsweise in Leinsamen enthaltenne Phytoöstrogene, die zur Gruppe der Lignane zählen. Am meisten nützen diese sekundären Pflanzenstoffe Übergewichtigen und Frauen, die hormonell verhüten.


Secoisolariciresinol, Pinoresinol und Matairesinol - so heißen drei Lignane, die laut einer wissenschaftlichen Studie dazu beitragen, das Risiko für Typ-2-Diabetes zu verringern. Am meisten profitieren davon übergewichtige Menschen und Frauen, die mit Hormonen verhüten.

Inhaltsstoffe von Leinsamen

  • Als Leinsamen, häufig auch Leinsaat genannt, werden die Samen des Flachses bezeichnet. Kaum ein Lebensmittel enthält mehr Lignane als Leinsamen. Diese zählen zu den Phytoöstrogenen und wirken auf den Körper ähnlich wie Östrogen. Phytoöstrogene bieten einen gewissen Schutz vor bestimmten Krebsformen und Diabetes Typ 2.
  • Leinsamen enthalten viele Ballaststoffe und unterstützen damit den Darm. Außerdem sättigen sie gut und schützen so vor Heißhunger.
  • Enthalten sind Schleimstoffe, die gut gegen Magenschleimhautentzündungen und Sodbrennen helfen. Dazu am besten eine halbe Stunde einweichen.
  • Leinsamen enthalten die lebensnotwendigen Omega-3- und Omega-6-Fettäuren, viele wichtige Mineralstoffe und Vitamine.

Leinsamen, Sesam, Hafer-, Roggen- und Weizenkleie reich an Lignanen

Besonders viel Lignane enthalten Lein- und Sesamsamen, diese Polyphenole sind aber auch in Haferkleie, Roggenkleie, Weizenkleie, in Obst (vor allem in Beeren) und in vielen Gemüsesorten wie zum Beispiel Knoblauch, Spargel und Brokkoli enthalten. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss von Lignanen auf die Entwicklung von Diabetes zu zeigen.

Forscher aus den USA beobachtete über einen Zeitraum von 30 Jahren rund 200.000 überwiegend weibliche Probanden im Alter von 25 bis 55 Jahren. Die zwanzig Prozent teilnehmenden Männer waren mit 40 bis 75 Jahren etwas älter.

Die Ernährung mit Lignanen wurde anhand von Fragebögen abgefragt und alle zwei Jahre wurde das Blut der Teilnehmer untersucht. Anhand von Proben wurde zum einen die Menge eines Abbauprodukts von Lignanen gemessen. Zum anderen wurden Risikofaktoren für Diabetes gemessen wie der Langzeitzuckerwert HbA1c, Blutfette und Cholesterin.

Gut zu wissen

Damit Leinsamen ihre Wirkung entfalten können, sind ein paar Punkte zu beachten. Als ganze Körner sind Leinsamen zwar besser haltbar als geschrotet, aber der Körper kann die wertvollen Inhaltsstoffe so kaum verwerten. Deswegen ist es wichtig, Leinsamen kurz vor dem Verzehr mit einem Mörser zu zerstoßen oder einzuweichen. Da die Samen des Flachses neben zahlreichen gesunden Inhaltsstoffen jedoch auch das Schwermetall Cadmium enthalten, empfiehlt das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin pro Tag nicht mehr als einen bis zwei Esslöffel Leinsamen zu sich zu nehmen.

Wichtig: Leinsamen können Arzneimittel binden und deren Wirkung beeinträchtigen. Deswegen nach dem Verzehr mindestens eine Stunde zu warten, bevor Sie Medikamente einnehmen.

Risiko für Diabetes bei Adipositas um 33 Prozent niedriger

Ein regelmäßiger Verzehr von Leinsamen und Co. reduzierte das Risiko bei Menschen mit starkem Übergewicht um 25 Prozent und bei Frauen, die hormonell verhüteten um 33 Prozent. Auch Menschen mit einem normalen Körpergewicht profitierten von den Phytoöstrogenen, ihr Risiko für Diabetes sank um 18 Prozent.