Selbsthilfegruppen treffen sich wieder

„Das direkte Gespräch ist viel besser“

Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Coronakrise wurden von den meisten Diabetikern als zwar richtig aber bedrückend empfunden. Nun können die Selbsthilfe-Aktivitäten in Niedersachsen glücklicherweise langsam wieder starten.

Gruppentreffen mussten ausfallen, praktisch alle Aktivitäten kamen zum Erliegen, sämtlicher Austausch fand – wenn überhaupt – auf elektronischem Wege statt: Die Corona-Krise traf auch die Selbsthilfe der Diabetiker Niedersachsen hart. „Ohne persönlichen Kontakt funktioniert das alles nicht richtig“, sagt Heide Slawitschek-Mulle, Vorsitzende im Bezirksverband Schaumburg. Die örtliche Pumpengruppe tauschte sich beispielsweise via WhatsApp aus. „Aber im direkten Gespräch ist es einfach viel besser möglich, bei Technikfragen genau zu sehen, was eine andere Person gerade macht, als wenn nur ein Foto in eine WhatsApp-Gruppe geschickt wird“, so  Slawitschek-Mulle. Mittlerweile hat sich die Pumpengruppe – wie erste andere Selbsthilfegruppen auch – bereits wieder im „echten Leben“ getroffen.

Kontakt zu anderen Menschen hat gefehlt

Hans-Joachim Manthey, Vorsitzender des Bezirksverbandes Hannover kümmerte sich derweil höchst individuell um die Anliegen von Mitgliedern. „Diejenigen, die regelmäßig zu den Treffen kommen und bei denen der Kontakt damit sehr eng ist, habe ich regelmäßig angerufen“, berichtet er. „Da habe ich mich dann erkundigt, wie es den Leuten geht und auch den einen oder anderen Tipp gegeben. Ich denke, das gehört einfach dazu.“ Und wie war die Stimmung? „Die allgemeine Geselligkeit und der Kontakt zu anderen Menschen hat den meisten dann doch sehr gefehlt“, so Manthey.

Herbst- statt Sommerfest?

Das sieht im Schaumburger Land ganz ähnlich aus. „Die Mitglieder im Bezirksverband haben ihre Treffen sehr vermisst. Insofern freuen sich alle, dass es jetzt weitergeht“, sagt Slawitschek-Mulle. Das eigentlich fest zum Jahresprogramm des Bezirksverbandes gehörende Sommerfest musste zwar ausfallen, voller Enthusiasmus wird nun allerdings mit dem Gedanken eines Herbstfestes gespielt. „Wie genau das ablaufen kann, das müssen wir noch sehen – etwa, ob wir wie beim Sommerfest grillen“, meint die Vorsitzende. „Das hängt schließlich auch vom Wetter ab. Wir sind da für alle Anregungen offen!“ Darüber hinaus ist auch eine Schiffstour auf dem Mittellandkanal oder auf der Weser angedacht, bei der sich die Menschen gefahrlos auch außerhalb der klassischen Gruppen begegnen können. Was im September auf jeden Fall stattfinden wird, ist eine Tages-Bustour nach Bremen, inklusive der Besichtigung einer Kaffeerösterei und der Teilnahme an einem Kaffeeseminar.