Studien aus den USA

Vollkorn schützt vor Diabetes Typ 2

Die Auswertung von gleich drei verschiedenen Studien aus den USA zeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Vollkornprodukten vor Typ-2-Diabetes schützt. Grund genug für das Deutsche Ärzteblatt, diese Daten genauer vorzustellen.

Amerikaner essen – mit Ausnahme von dem sehr beliebten Popcorn – wenig Vollkornprodukte. Nach einem ungesüßten Müsli mit Getreideflocken oder einem hochwertigen Vollkornbrot muss man lange suchen. Brot besteht in den USA in erster Linie aus raffiniertem Weizenmehl.

Auswertung der Daten von knapp 200.000 Amerikanern

Dabei könnte der Konsum von Vollkornprodukten einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Typ-2-Diabetes leisten. Dies zeigt die Auswertung von drei großen Studien aus der letzten Zeit. Wissenschaftler der Universität Harvard analysierten dazu die Gesundheitswerte von annähernd 200.000 Amerikanern aus. Keiner der Teilnehmer war zu Beginn des Untersuchungszeitraums an Diabetes erkrankt.

Risiko um 29 Prozent niedriger

Die Daten zeigen: Bei wem mindestens einmal pro Tag ein Vollkornprodukt – etwa in Form von Vollkorn-Frühstücksflocken oder Vollkornbrot – auf den Teller kommt, hat ein um 29 Prozent geringeres Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken als jemand, der keine Vollkornprodukte isst. Auch der regelmäßige Konsum von Haferflocken, Kleie, Weizenkeimen und braunem Reis senkt das Risiko an Diabetes zu erkranken. Gegenübergestellt wurde die Esshäufigkeit von mindestens zwei Portionen pro Woche und seltener als einmal pro Monat.

Bei Popcorn sieht es anders aus

Anders sahen die Ergebnisse bei dem Verzehr von Popcorn aus. Bei geringerem Konsum von einer halben Portion pro Tag sank das Diabetes-Risiko. Bei einem höheren Konsum dagegen stieg es sogar deutlich an. Die Autoren gehen davon aus, dass dieses Ergebnis darauf zurückzuführen ist, dass die wenigsten Amerikaner ihr Popcorn selbst herstellen. Die im Supermarkt und Kino erhältlichen Produkt sind so gut wie immer gezuckert und mit ungesunden Fetten, den Transfetten, versehen.

Darum ist weißes Mehl so ungesund

Raffiniertes weißes Weizenmehl in Brötchen, Baguette, Kuchen, Nudeln etc. ist sehr schnell verdaulich. Dieses Mehl treibt den Blutzucker genauso schnell in die Höhe wie Schokolade. Wer viel davon konsumiert, hat dauerhaft einen erhöhten Blutzucker. Ein weiteres Problem: Die Lektine im Weizen verändern die Andockstellen für Insulin so auf der Oberfläche von Zellen, dass es sich nicht mehr so gut lösen kann. Deswegen ist die Wirkung von Insulin verlängert und das Blut hat dann zu wenig Zucker. Die Folge ist Hunger und wir essen weiter. Außerdem verursacht diese Dauerbindung von Insulin auf lange Sicht eine Insulinresistenz der Zellen. Die Folge ist die Entstehung von Diabetes vom Typ 2.