Am wirkungsvollsten in der Gruppe

Lachtherapie hilft Körper und Seele

Lachen ist nachgewiesenermaßen gesund. Egal ob Bluthochdruck, Schmerzen, Depressionen oder Diabetes – eine Lachtherapie hat eine messbare Wirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit. Dies zeigt eine Auswertung von Forscherinnen am Universitätsklinikum Jena.

In zahlreichen Untersuchungen wurde bereits bewiesen, dass sich eine Lachtherapie positiv auf die Gesundheit auswirkt. Lachen baut Stress ab und stärkt das Immunsystem. Wissenschaftlerinnen aus Jena untersuchten jetzt, ob Lachtherapien auch helfen, wenn Menschen bereits unter bestimmten körperlichen oder psychischen Krankheiten leiden. Dazu evaluierten sie 45 Studien, die den Effekt von Lachen auf den Menschen untersucht hatte.

Ausgewertet wurden die Daten von über 2.500 Personen, die unter ande­rem an Diabetes- und Herz-Kreislauferkrankungen litten. Weitere Untersuchungen umfassten unter anderem Pflegeheimbewohner mit Depressionen, Krebskranke während der Chemotherapie und Smartphone-süchtige Schüler.

Blutzuckerspiegel gemessen

In die Auswertung gingen damit ausschließlich Studien ein, in denen die Teilnehmer ein (körperliches oder psychisches) Gesundheitsproblem hatten. Die Studien waren allesamt randomisiert, das heißt, dass – was die Krankheit betrifft – vergleichbare Studienteilnehmer per Zufall in die Lachgruppe oder eine Kontrollgruppe ohne Lachtherapie eingeteilt wurden. Dieses Verfahren macht die Ergebnisse zuverlässiger.

Ein Teil lachte in der Einzeltherapie, ein anderer in der Gruppe, beispielsweise bei lustigen Spielen oder beim Lachyoga. Die Lachsessions dauerten von wenigen Minuten bis über mehrere Wochen in regelmäßigen Abständen. Parallel dazu wurden Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Entzündungsmarker im Blut, Schmerz, Beweglichkeit oder auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit erfasst. Im Fokus standen dabei depressive Verstimmungen, Ängste und Stress.

Je jünger die Teilnehmer umso höher die Wirkung

 „Insgesamt konnten wir eine positive Wirkung der Lachinterventionen feststellen“, resümierte eine der Studienautorinnen. Außerdem zeigte sich, dass das therapeutische Lachen in Gruppen deutlich wirksamer ist, als wenn alleine gelacht wird. Spontanes Lachen zeigte sich weniger effektiv als absichtlich simuliertes Lachen, das meistens von Atem- und Entspannungsübungen begleitet wurde. Je jünger die Teilnehmer waren, umso größer war der Nutzen einer Lachtherapie.

„Insgesamt konnten wir eine positive Wirkung der Lachinterventionen feststellen und zwar sowohl auf physi­o­logische und körperliche Zielgrößen als auch bei mentalen Parametern“, so die Wissenschaftler. Lachtherapien sind damit eine vielversprechende, kostengünstige und leicht anzuwendende Maßnahme für eine Reihe von Beschwerden. Laut den Autorinnen besteht jedoch weiterer Bedarf an qualitativ hochwertigen Studien zu den Effekten des therapeutischen Lachens.

Lachen macht nicht nur den Lachenden selbst glücklich und auch gesünder, sondern ist auch ansteckend. Wer oft lacht, verbreitet Lebensfreude. Kinder lachen 200 bis 400 Mal pro Tag, Erwachsene im Schnitt rund 15 Mal.