Studie des Deutschen Diabetes-Zentrum

Je nach Diabetes-Subtyp Risiko für Erektionsstörungen unterschiedlich hoch

Diabetes erhöht bei Männern das Risiko für Potenzstörungen. Eine Untersuchung des Deutschen Diabetes-Zentrums kommt zu dem Schluss, dass das Risiko bei den unterschiedlichen Typen von Diabetes unterschiedlich hoch ist.

Wenn Männer älter werden, lässt die Manneskraft nach. Vor allem bei älteren Männern kann es zu erektilen Funktionsstörungen kommen. Diabetes kann das Risiko für Potenzprobleme erhöhen. Interessanterweise sind Männer mit Typ-2-Diabetes häufiger betroffen als solche mit Diabetes Typ 1. Forscher des Deutschen Diabetes-Zentrum wollten wissen, wo hier die neuen Subtypen von Diabetes einzuordnen sind.

Einteilung in fünf Diabetes-Subtypen

Wissenschaftler teilen Menschen mit Diabetes zunehmend nicht nur in Typ 1 und Typ 2 ein, sondern in fünf Untertypen.
Diese fünf Subtypen werden wie folgt eingeteilt:

  1. Schwerer Autoimmun-Diabetes (SAID), gemeint ist der klassische Diabetes Typ 1
  2. Schwerer Insulinmangel-betonter Diabetes (SIDD)
  3. Schwerer Insulinresistenz-betonter Diabetes (SIRD)
  4. Moderater Übergewichtsdiabetes (MOD)
  5. Moderater Altersdiabetes (MARD)

Dazu erklärt Prof. Dr. Michael Roden vom Deutschen Diabetes-Zentrum: „Menschen mit einem Insulinmangel-betonten Diabetes zeigen beispielsweise häufiger ein gestörtes Schmerzempfinden wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl an Händen und Füßen, während Personen mit schwerem insulinresistentem Diabetes ein höheres Risiko für Leber- und Nierenerkrankungen aufweisen".  Ziel der Untersuchung war es daher, die Häufigkeit der erektilen Dysfunktion bei diesen fünf Subtypen zu charakterisieren.

23 Prozent der Diabetiker hatten Erektionsstörungen

Dazu wurden über 350 Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren mit neu diagnostiziertem Diabetes untersucht. Als Kontrolle dienten über 120 Männer ohne Diabetes. 23 Prozent der Männer mit Diabetes hatten Erektionsstörungen. In der Kontrollgruppe waren es dagegen nur 11 Prozent.

Männer mit SIRD am häufigsten betroffen

Potenzprobleme traten in diesem Kollektiv gehäuft bei den älteren Teilnehmern auf, aber auch bei denjenigen mit Übergewicht und höheren Blutfettwerten. Es zeigte sich, dass die Häufigkeit der Funktionsstörungen mit 52 Prozent bei denjenigen mit schwerem Insulinresistenz-betonten Diabetes (SIRD) am höchsten war. Mit 7 Prozent waren sie hingegen beim schweren Autoimmun-Diabetes (SAID) am geringsten.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es – was die Häufigkeit von Erektionsstörungen betrifft - klare Unterschiede zwischen den einzelnen Diabetes-Typen gibt. Da neben dem SIRD- auch der SIDD-Subtyp ein relativ hohes Risiko für Potenzprobleme hat, könnte es sein, dass Insulinmangel oder Insulinresistenz eine wichtige Rolle spielen.