Hautprobleme können auf zu hohen Blutzucker hindeuten

Gute Hautpflege bei Diabetes besonders wichtig

Über längere Zeit zu hohe Blutzuckerwerte stören die Barrierefunktion der Haut. Vor allem Menschen mit Typ-2-Diabetes leiden unter krankhaften Hautveränderungen. Deswegen ist eine regelmäßige Pflege der Haut für sie besonders wichtig.


Sich in seiner Haut wohl zu fühlen, ist ein Grundbedürfnis. Für Menschen mit Diabetes oft keine leichte Aufgabe. Bei mindestens jedem Zweiten tritt eine Hauterkrankung auf. Diese Probleme können ein Hinweis auf einen zu hohen Blutzucker sein. Oft führen Hauterkrankungen aber auch erst zur Entdeckung von Diabetes.

Eine gute Hautpflege bedeutet nicht nur, sich wohlzufühlen. Die sorgfältige Pflege trägt auch dazu bei, die Haut gesund zu erhalten und mögliche Erkrankungen früh zu entdecken und zu behandeln.

Typisch bei Diabetes ist eine sich schuppende, trockene und juckende Haut. Das Risiko für Infektionen mit Bakterien oder Pilzen ist dann erhöht, weil die Erreger über die nicht mehr intakte Haut eindringen können. Welche Mechanismen genau hinter den Hautproblemen bei Diabetes steckt, ist wissenschaftlich noch nicht bis ins Letzte erforscht. Aber ein zu hoher Zuckerwert ist auf jeden Fall der wichtigste Grund.

Hoher Blutzucker schadet den Blutgefäßen und den Nerven

Über längere Zeit zu hohe Zuckerwerte ziehen die Blutgefäße in Mitleidenschaft, unter anderem auch diejenigen, die für die Versorgung der Haut zuständig sind. Dadurch wird die Haut schlechter durchblutet. Aber nicht nur die Gefäße, auch die Nerven werden geschädigt. Die Folge ist, dass man Verletzungen auf der Haut nicht mehr so gut spürt und ein diabetisches Fußsyndrom entstehen kann. Im schlimmsten Fall kommt es dann auch heute noch zu Amputationen im Fußbereich.

Hartnäckige Pilzinfektionen als Hinweis auf Diabetes


Ein weiteres Warnzeichen für Diabetes sind laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft stark ausgeprägte, hartnäckige Pilzinfektionen an Füßen, in den Leisten oder der Achselhöhle, unter der Brust, in der Scheide oder im Analbereich. Candida albicans ist der häufigste Erreger. Auch hier gilt: Unbedingt den Blutzucker-Wert bestimmen lassen.

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel löst auch eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen in der Haut aus. Wenn sich die Talgdrüsen nicht entleeren, verstopfen sie und entzünden sich leichter. Sind die Blutzuckerwerte zu hoch, versucht der Körper den Zucker über die Nieren auszuscheiden. Dadurch sinkt der Wasserhaushalt des Körpers, was sich an Hauttrockenheit bemerkbar machen kann.

Regelmäßige und sanfte Reinigung

Grundlage der Hautpflege ist eine sorgfältige und regelmäßige Reinigung. Dabei werden nicht nur trockene Hautschuppen entfernt, sondern auch mögliche Krankheitserreger. Ideal ist Waschen mit lauwarmem Wasser und die Verwendung von geringen Mengen milder Reinigungsprodukte mit einem neutralen oder leicht saurem pH-Wert. Vermieden werden sollten alkoholhaltige Produkte und Peelings, da diese der Haut zu sehr zusetzen. Duschöle pflegen die Haut, doch Vorsicht vor einem rutschigen Film auf den Fliesen.

Bräunliche Flecken am Schienbein


Zu den häufigsten Hauterscheinungen bei Menschen mit Diabetes gehören bräunliche, narbenähnliche, rundliche Flecken, die sich meist über dem vorderen Schienbein zeigen. Die diabetische Dermopathie, wie die Pigmentveränderungen in der Fachsprache heißen, findet sich bei bis zu 70 Prozent aller Menschen mit Diabetes. Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft sind diese Flecken oft das erste Anzeichen eines nicht erkannten Diabetes. Wer derartige Flecken an Schienbeinen, Unterarmen oder Füßen bemerkt, sollte beim Hausarzt oder Diabetologen seinen Nüchtern-Blutzucker überprüfen lassen.

Mit einem womöglich harten Frotteehandtuch abrubbeln ist keine gute Idee. Besser ist es, die Haut trocken zu tupfen. Besonders sorgfältig sollten folgende Bereiche trocken gehalten werden: Die Zwischenräume zwischen den Zehen, die Achselhöhlen und die Haut unter der Brust bei Frauen. Bleiben diese Regionen länger feucht, können sich Pilze ansiedeln.

Feuchtigkeitspflege hält die Haut geschmeidig

Nach der Reinigung ist eine gute Feuchtigkeitspflege wichtig. Produkte mit den Substanzen Urea, Glyzerin, Panthenol, Hamamelis, Aloe Vera und Vitamin E binden Feuchtigkeit und halten die Haut damit geschmeidig. Im Sommer gehört zusätzlich ein guter Sonnenschutz auf die Haut und im Winter eine Portion mehr Fett für die Stellen, die der Witterung ausgesetzt sind.