Mahlzeiten mit musikalischer Begleitung

Weniger essen bei langsamer Hintergrundmusik

Unser Essverhalten wird stark von der Umgebung beeinflusst. Dazu zählen beispielsweise die Beleuchtung der Räume, die Temperatur oder auch Musik. Je nach Geschwindigkeit des Musikstücks im Hintergrund variiert die Essgeschwindigkeit, so eine aktuelle Untersuchung.

 

Langsam essen ist wichtig, weil dann das Sättigungsgefühl einsetzt, bevor man zu viel in sich hineingeschlungen hat. Deswegen spielt eine Umgebung, die zum genussvollen und ruhigen Essen animiert, eine große Rolle für die Gewichtskontrolle. Laut einer Studie aus Dänemark verringert die richtige Hintergrundmusik die Essgeschwindigkeit beträchtlich und sorgt so für ein gesünderes Essverhalten.

Studienteilnehmer wussten nicht, dass es um die Essgeschwindigkeit ging

Untersucht wurde das Essverhalten von knapp 300 Teilnehmern, während ein Musikstück auf unterschiedliche Weise abgespielt wurde. Die Männer und Frauen erhielten Kopfhörer und hörten eine Melodie mit unterschiedlichem Tempo und Artikulation (legato – gebunden, also Töne ohne Unterbrechung, staccato – getrennt, mit einer Unterbrechung zwischen den einzelnen Tönen).

Dazu wurde Schokolade gereicht. Den Teilnehmern war nicht bewusst, dass hier die Essgeschwindigkeit untersucht werden sollte. Ihnen wurde gesagt, sie sollten den Geschmack verschiedener Schokoladensorten beurteilen.

Ohne Musik wird am schnellsten gegessen

Die Studienteilnehmer aßen bei einem geringen Musiktempo und legato signifikant langsamer als während schnellerem Tempo und staccato. Am allerschnellsten jedoch war die Schokolade weg, wenn gar keine Musik abgespielt wurde. In Zahlen heißt das: Mit der richtigen Musik wurde um 30 Prozent langsamer gegessen als in Stille.

Legato zum Genießen

Das Essverhalten wird also auch von der Begleitmusik  bestimmt. Die Autoren vermuten, dass sich der Rhythmus des Kauens dem Takt der Musik anpasst. Sie schlagen vor, schnelle Musik beispielsweise bei mangelndem Appetit von den Insassen in Pflegeheimen abzuspielen. Ob andersherum eine langsame Musik im Hintergrund langfristig tatsächlich dazu führt, dass man abnimmt, bleibt offen. Am besten einfach mal testen.