Kampf gegen Übergewicht

Vom Frühstück bleibt am wenigsten auf den Hüften

Wer abnehmen will, lässt häufig oft das Frühstück weg oder isst nur eine Kleinigkeit. Keine gute Idee, wie eine aktuelle Studie zeigt.


Immer wenn Ihr etwas esst, steigert der Körper seinen Energieverbrauch, was durch eine leicht erhöhte Körpertemperatur und Abgabe der Wärme messbar ist. Diese Wärme wird als nahrungsmittelinduzierte Thermogenese bezeichnet. Grob gesagt, je höher die Thermogenese und besser die Fettverbrennung. Forscher haben jetzt untersucht, ob dieser Effekt tageszeitlichen Schwankungen unterliegt.

Abnehmwillige lassen oft das Frühstück aus

Menschen, die abnehmen wollen, essen häufig morgens weniger oder verzichten völlig auf das Frühstück. Dafür essen sie dann in der Regel zum Mittag- oder Abendessen mehr. Forscher aus Lübeck wollten wissen, ob die nahrungsmittelinduzierte Thermogenese je nach Tageszeit unterschiedlich ist, sprich, ob es einen Unterschied macht, wann man isst oder nicht.

Dazu wurden im Rahmen einer kleinen Studie an 16 Männern folgendes Exempel statuiert: Die eine Hälfte aß während der ersten Studienhälfte ein Frühstück mit wenig Kalorien (11 Prozent des täglichen Bedarfs) und dafür ein reichhaltigeres Abendessen (69 Prozent des täglichen Bedarfs) und in der zweiten Studienhälfte ein reichliches Frühstück und ein spartanisches Abendessen. Die zweite Gruppe der Teilnehmer nahm ihre Mahlzeiten in umgekehrter Reihenfolge ein.

Ohne Frühstück mehr Hunger auf Süßes

Parallel dazu wurde die Thermogenese und damit Verbrennung der Kalorien, Hunger der Teilnehmer und Appetit auf Süßigkeiten ermittelt. Hierbei zeigte sich, dass der Wert für die Thermogenese am Morgen rund 2,5-fach höher war als am Abend. Auch der Anstieg des Blutzuckers war nach dem Frühstück niedriger als nach dem Abendessen. Außerdem führte ein spartanisches Frühstück häufiger zu Hunger und Lust auf Süßes.

Das bedeutet, dass die Thermogenese bei gleichbleibender verzehrter Kalorienmenge nach dem Frühstück höher ist als nach dem Abendessen. Um abzunehmen und auch um Blutzuckerspitzen zu vermeiden, sollte deswegen lieber ein gesundes reichliches Frühstück und dafür eher ein bescheidenes Abendessen eingenommen werden. Diese Empfehlung gilt auch dann, wenn man kalorienreduziert isst.

Fettverbrennung unterliegt tageszeitlichen Schwankungen

Frühere Studien an Typ-2-Diabetikern zeigten bereits die Wichtigkeit des Frühstücks. Ohne morgendliche Mahlzeit kam es hier zu höheren Blutzuckerwerten nach dem Mittag- und Abendessen. Wie erklärt sich der tageszeitabhängigen Unterschiede in der nahrungsinduzierten Thermogenese? Unsere Verdauung scheint wohl einem tageszeitlichen Rhythmus zu unterliegen. Bei Tieren wurde dies bereits nachgewiesen. Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett werden in der ersten Tageshälfte besser abgebaut als in der zweiten.